Airbnb treibt die Mieten in die Höhe. Alleine in Wien werden 2.000 Wohnungen komplett vom normalen Wohnungsmarkt genommen, um sie an Touristen zu vermieten. Die Stadt greift jetzt ein und geht rechtlich gegen Airbnb-Apartments in Gemeindebauwohnungen vor.
Spaziert man rund um den Schwedenplatz, den Spittelberg oder das Freihausviertel in Wien, geht man innerhalb von 500 Metern an rund 100 Wohnungen vorbei, die durch Airbnb nicht mehr für normale Mieter zur Verfügung stehen. Das konnten Forscher der Technischen Universität Wien feststellen. Die Onlinevermittlungsplattform für Unterkünfte wirbt zwar mit dem Slogan „Living like a local“ – verdrängt aber in Wahrheit die lokale Bevölkerung aus ihren Grätzln. Besonders problematisch: Auch Wiener Gemeindebauwohnungen werden immer öfter auf der Plattform zur Untermiete angeboten. Jetzt geht Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal gegen Airbnb rechtlich vor.
Insgesamt gab es 2016 schon über 11.000 Airbnbs in Wien. Rund 2.000 Wohnungen werden so häufig vermietet, dass sie normalen Mietern gar nicht mehr zugänglich sind. Besonders häufig passiert
das in den Bezirken 1, 2, 4 und 7. Durch die zentrale Lage könne sie teurer untervermietet werden. Aber auch Gebiete außerhalb des Gürtels rentieren sich. Besonders lukrativ für Airbnb-Anbieter ist es im 10. und 11. Bezirk, die bisher noch kaum dafür genutzt werden. Hier ist der Unterschied zwischen regulärer Vermietung und Airbnb Vermietung am höchsten. Dieser Preisunterschied macht auch die Gemeindebauwohnungen besonders interessant. So subventioniert der Steuerzahler das Einkommen von Airbnb-Vermietern.
Doch die Untervermietung von Gemeindebauwohnungen ist verboten, genau um solche Vermietungen für Touristen zu verhindern. Dagegen geht jetzt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal vor. Sie schaltete einen Anwalt ein und schrieb an Plattformen wie Airbnb und Booking.com einen Brief, in dem sie auffordert, Inserate die sich an Adressen von Gemeindebauwohnungen befinden, zu löschen.
Darin heißt es: „Diese Form der Untervermietung von Gemeindebauwohnungen ist vertraglich strengstens verboten. Wer wissentlich einen Vertragsbruch Dritter ausnützt, ist nach dem Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb persönlich haftbar.“
Damit nimmt sie auch die Plattformbetreiber in die Verantwortung und droht mit Strafe, wenn weiterhin Gemeindebauwohnungen dort angeboten werden.
Generell hat sich diese Form der Vermietung zu einem richtigen Business entwickelt. Insgesamt werden rund 81 Millionen Euro pro Jahr durch die Plattform alleine in Wien eingenommen. Die Einnahmen sind aber sehr ungleich verteilt: Zwei Drittel davon gehen an die größten 20 % der Anbieter. Die obersten 0,4 % nehmen monatlich individuell zumindest € 13.500 ein.
Der Airbnb-Bestverdiener bekommt alleine 60.000 Euro monatlich. Diese ungleiche Einnahmenverteilung liegt auch daran, dass sich die Plattform weit von ihrer Grundidee wegbewegt hat. Von der ursprünglich Inspiration Couchsurfing, ein Konzept bei dem man sich seinen Wohnraum mit den Gästen teilt und sie auf der Couch unterbringt, ist man mittlerweile meilenweit entfernt. Viele Anbieter haben mehrere Wohnungen und kaufen oder mieten sie extra zu diesem Zweck an.
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