Gesundheit & Leben

US-Studie: Glyphosat-Rückstände bei 8 von 10 Menschen im Körper nachgewiesen

Eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums hat Urinproben untersucht und festgestellt: Inhaltsstoffe des Unkrautvernichters bleiben als Rückstände im menschlichen Körper. Auch bei Kindern.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben im Rahmen einer Gesundheitsstudie über 2.300 Urinprobem untersucht, die repräsentativ für die US-Bevölkerung waren. Mehr als 80% der Proben von Kindern und Erwachsenen enthielten Glyphosat-Spuren. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die ForscherInnen bezeichneten das als „beunruhigend“.

Über 1.880 Proben waren mit Glyphosat-Rückständen belastet. Das ist der Wirkstoff aus Unkrautvernichtern (Herbiziden), die weltweit verkauft werden. Fast ein Drittel der Proben stammte von Kindern zwischen sechs und 18 Jahren.

Ist Glyphosat krebserregend?

Glyphosat ist das weltweit meistgenutzte Unkrautvernichtungsmittel. Es wird seit Mitte der 70er Jahre in der Landwirtschaft, in der Industrie, im Gartenbau, aber auch in Privathaushalten eingesetzt. Der Konzern „Monsanto“ vertreibt das Herbizid unter dem Namen „Roundup“ und hat damit seit den 70er Jahren Umsätze in Milliardenhöhe gemacht. Kein Wunder also, dass Monsanto-Lobbyisten behaupten, Glyphosat sei so ungefährlich, man könne es sogar gefahrlos trinken.

Sie stehen im Widerspruch zu vielen Forschern sowie der Internationalen Agentur für Krebsforschung, einer Abteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Glyphosat 2015 als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft hat.

Auch US-Gerichte haben Monsanto mehrmals abgeurteilt und attestiert, dass Glyphosat ein erheblicher Faktor bei der Entstehung von Krebserkrankungen bei KlägerInnen war.

Zusammenhang mit Risiko für Lymphdrüsenkrebs

„Ich gehe davon aus, dass diese Erkenntnis für viele Menschen beunruhigend sein wird“, folgerte Lianne Sheppard, Professorin am Fachbereich für Umwelt- und Arbeitsmedizin der Universität Washington. Sheppard war Mitverfasserin einer 2019 durchgeführten Analyse von Personen, die stark mit Glyphosat belastet waren. Sie kam zu dem Schluss, dass es einen „zwingenden Zusammenhang“ zwischen Glyphosat und einem erhöhten Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome gibt: Menschen, die dem Stoff sehr stark ausgesetzt sind, haben ein um 41% höheres Risiko an diesen Lymphomen zu erkranken.

Sowohl die Menge als auch das Vorkommen von Glyphosat im menschlichen Urin sind seit den 1990er Jahren stetig gestiegen.

Potenziell landeten 2019 252 Tonnen Glyphosat auf Österreichs Feldern.

Das verbreitetste Herbizid der Geschichte

Mehr als 90.000 Tonnen Glyphosat werden jährlich von US-Landwirten auf ihren Feldern eingesetzt. Das Unkrautvernichtungsmittel wird direkt auf gentechnisch veränderte Pflanzen wie Mais und Sojabohnen gesprüht. Aber auch auf nicht gentechnisch veränderte Pflanzen wie Weizen und Hafer. Dort dient es als Trockenmittel, um die Pflanzen vor der Ernte auszutrocknen. Es gilt als das am häufigsten verwendete Herbizid der Geschichte.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1607 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1607 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 423 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    423 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 337 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    337 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 252 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    252 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 129 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    129 Stimmen - 5% aller Stimmen
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12. März 2024
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Kathrin Glösel

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