Wirtschaft und Finanzen

Wiener Grüne verhindern Gemeinderatsbeschluss für mehr Arbeitslosengeld

Mehr Arbeitslosengeld hätte der Wiener Landtag von der Bundesregierung fordern sollen. Dazu gab es einen gemeinsamen Antrag von Rot-grün: Doch die Grünen machten einen Rückzieher und der Antrag verschwand in der Schublade.

Rot-Grün – Man hatte den Antrag gemeinsam geplant: die Bundesregierung solle das Arbeitslosengeldes (zumindest) während der Coronakrise erhöhen. Doch dieser Antrag kam in der letzten Sitzung des Wiener Landtags überraschend nicht einmal zur Abstimmung. Zum Ärger der SPÖ Mandatare: Stellen hier die Abgeordneten der Grünen die Koalition auf Bundesebene über die Zusammenarbeit in Wien – und das zum Leid der Arbeitslosen?

Arbeitslosengeld: Kritik auch von Gewerkschaftern

Obwohl Grüne Abgeordnete sich noch in der Sitzung für die Erhöhung ausgesprochen hatten, verweigerten sie dann die Zustimmung.

„Das dürfte auf Druck der Bundesgrünen erfolgt sein“, mutmaßt der Gewerkschafter und rote Gemeinderatsabgeordnerter Christian Meidlinger.

Diese hätten offenbar keinen Antrag gegen den türkisen Koalitionspartner im Bund gewollt: „Ich kann mir nicht erklären, wieso sich die Wiener Grünen sonst der Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes nicht angeschlossen haben – obwohl Abgeordnete der Wiener Grünen es in der Sitzung gefordert haben.“ Die roten Gewerkschafter werden weiterhin für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes kämpfen, fügt er hinzu – denn das sei dringend notwendig.

Die Grünen wiederum monieren, dass sie einen entsprechenden Antrag verfasst hätten. „Aber die SPÖ wollte ihn völlig umschreiben. Nämlich eins zu eins in den Wortlaut, mit dem die SPÖ das im Parlament beantragt hat.“ Nachsatz: „Das geht nicht“, ist in grünen Kreisen zu hören. Doch das sei fadenscheinig, soviel „Konsequenz“ wünsche man sich von den Grünen auch in der Bundesregierung, heißt es wiederum.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1847 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1847 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 498 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    498 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 378 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    378 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 294 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    294 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 159 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    159 Stimmen - 5% aller Stimmen
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12. März 2024
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Jakob Zerbes

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