Warum wir gute Mütter sind

Fast die Hälfte aller ÖsterreicherInnen ist der Meinung, Vorschulkinder leiden, wenn ihre Mutter erwerbstätig ist. Das Bild von der berufstätigen Mutter als Rabenmutter hält sich also noch immer recht hartnäckig. Dabei sagen Studien etwas anderes: Kinder profitieren, wenn ihre Mutter arbeiten geht – sogar bei den Schulnoten.

42 Prozent der ÖsterreicherInnen unter 45 Jahren sehen es schädlich für Vorschulkinder, wenn ihre Mutter einem Beruf nachgeht. Damit liegt Österreich im Mittelfeld von 14 europäischen Staaten. Noch konservativer sind osteuropäische Länder (Ungarn: 80 %, Polen: 57 %), aber auch Westdeutschland (46 %). Dagegen macht man sich vergleichsweise wenig Sorgen hierüber in Belgien (29%), Japan (24%), Ostdeutschland (19%), sowie Estland (18%) und Norwegen (11%). Für die Studie „Von Rabenvätern und Rabenmüttern“  hat das Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden 80.000 Menschen in ganz Europa befragt. Die Ergebnisse zeigen: Vorurteile und traditionelle Geschlechterklischees halten sich lange – wissenschaftliche Untersuchungen zeigen indes etwas anderes.

Kein Grund für Schuldgefühle

Für ihre Untersuchung „Wie viel Mutter braucht das Kind?“ hat die deutsche Entwicklungspsychologin Una Röhr-Sendlmeier die aktuellsten internationalen Forschungen zum Thema gesammelt. Zentrales Ergebnis ihrer Untersuchung aus 2016:

„Ist eine Mutter-Kind-Beziehung stabil, wird sie durch einen Krippen- und Kindergartenbesuch nicht beeinträchtigt.“

Einzige Einschränkung: Die Qualität der Betreuung muss stimmen und das Kind sollte nicht jünger als ein Jahr alt sein.

Aufsehen erregt hat die Studie auch deshalb, weil sie im Auftrag der CDU-nahen Konrad Adenauer Stiftung erstellt wurde. Nichtsdestotrotz räumt die Autorin mit konservativen Mythen auf. Ihr Fazit:

  • Kinder brauchen für ihre gute Entwicklung sichere soziale Bindungen, Geborgenheit und Zuwendung.
  • Berufstätigkeit hat positiven Einfluss auf die Schulleistungen und schulisches Selbstvertrauen der Kinder. Die mütterliche Berufstätigkeit kann die kindliche Leistungsmotivation positiv beeinflussen, weil das Kind sich die Arbeitshaltung und Lernstrategien zum Vorbild nimmt.
  • Wenn Mütter berufstätig sind, steigt das Engagement von Vätern in der Erziehung. Das nützt wiederum den Kindern: Eine partnerschaftliche Einstellung zu Familienarbeit ist gut für deren Entwicklung und führt zu besseren Schulleistungen.
  • Berufstätige Mütter sind zufriedener und ausgeglichener. Diese Einstellung nehmen ihre Kinder ins Erwachsenenleben mit: Sie sind selbst beruflich erfolgreicher.

Freilich, und das zeigen die Forschungsergebnisse auch, leiden berufstätige Mütter oft unter widersprüchlichen Erwartungen zwischen Mutterbild und den Anforderungen am Arbeitsplatz, was auch zu schlechtem Gewissen gegenüber den Kindern führen kann. Dass es für Schuldgefühle in der Regel keinen Grund gibt, zeigt u.a. das deutsche Kinder- und Jugendsurvey aus 2008:

„Eine Berufstätigkeit der Mutter hat keine ungünstigen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Kinder, im Gegenteil: Kinder teil- und vollberufstätiger Mütter zeigten sogar weniger Auffälligkeiten als Kinder nicht berufstätiger Mütter.“

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1580 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1580 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 417 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    417 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 333 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    333 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 251 Stimme
    9% aller Stimmen 9%
    251 Stimme - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 126 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    126 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2707
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Alexandra Hopf

Neue Artikel

Die Familie Lopez aus Haslach: Bestens integriert, trotzdem abgeschoben!

2021 kam die Familie Lopez nach Haslach in Oberösterreich. Die Mutter fand schnell Arbeit als…

2. Mai 2024

Fast eine halbe Million Österreicher haben nicht genug zu essen

Armut in Österreich: Fast eine halbe Million Menschen können sich nicht genug zu essen leisten.…

2. Mai 2024

1. Mai – Seine Geschichte und Bedeutung für unsere Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und faire Löhne

Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Der Feiertag…

30. April 2024

Niederösterreich: So halbiert eine rote Gemeinde den Strompreis für alle

In der Gemeinde Trumau wird bald Realität, was sich viele lange erträumt haben: Strom zum…

30. April 2024

Korruption in der FPÖ? Ermittlungen gegen Kickl, Strache & Hofer

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere FPÖ-Politiker:innen. Der Verdacht: Bestechung und Untreue. Herbert Kickl,…

30. April 2024

Andreas Babler’s Herz und Hirn Rede: Hier sind seine 24 Ideen für Österreich

Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…

27. April 2024