Energie

Unternehmen lassen Angestellte frieren – Gewerkschaft schlägt Alarm

Die Energiekosten steigen, heizen wird teuerund die Regierung hat zum Energiesparen aufgefordert: Deswegen sollten  die Angestellten im Handel künftig nur mehr bei 16 Grad arbeiten. Doch das ist gegen geltendes Recht, sagt die Gewerkschaft und schlägt Alarm. Mit ersten Erfolgen.

Mitte September kam die erste Kälte. Während die Grad am Thermometer sanken, stieg die Zahl der Anrufe bei de Gewerkschaft der Privatangestellten in Kärnten. Der Grund: Ihr Arbeitsplatz wurde nicht geheizt. Per Memo werden in manchen Betrieben die Mitarbeiter informiert , dass künftig nur mehr auf 16 Grad geheizt werde – in der Nacht wird überhaupt auf 13 Grad reduziert. Vor allem Handelsbetriebe wollen bei Heizkosten einsparen.

„Energie zu sparen ist in der aktuellen Krise durchaus legitim. Einige Handelsbetriebe setzen derzeit aber die Gesundheit ihrer Angestellten für niedrigere Heizkosten aufs Spiel“, zeigt Günther Granegger, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA, auf.

Gegen geltendes Recht

Die Gewerkschaft schlägt Alarm, lädt zu Pressekonferenz und macht das Thema publik.  Tatsächlich ist es kein Einzelfall: Immer mehr besorgte Handelsangestellte wenden sich an die Gewerkschaft mit der Frage „Wieviel Grad muss es mindestens haben?“.

Das Gesetz, genauer gesagt die Arbeitsstättenverordnung, sieht bei Arbeiten mit körperlicher Belastung eine Temperatur von zumindest 18 Grad vor. Und die müssen unbedingt eingehalten werden. Besonders wenn man ins Schwitzen gerät, sind 16 Grad zu wenig. Denn dann wird man leichter krank, argumentiert der Gewerkschafter Granegger. Das kann auch nicht im Interesse der Arbeitgeber sein:

„Den gesamten Arbeitstag bei niedrigen Temperaturen im Innenbereich am Arbeitsplatz zu verbringen, führt zu vermehrten Krankenständen und erschwert die sowieso schon angespannte Personalsituation in den Handelsbetrieben noch zusätzlich“.

Die Angestellten berichten zum Beispiel davon, dass in Abteilungen mit Kühlgeräten von einem Tag auf den anderen die Heizkörper unter dem Tresen verschwunden sind, an den sich die Mitarbeiter aufwärmen konnten. Dagegen hilft kein Gesetz, da gibt es keine Vorschriften. Doch die Gewerkschaft möchte auch hier Druck machen.

„Energie zu sparen ist in der aktuellen Krise durchaus legitim. Einige Handelsbetriebe setzen derzeit aber die Gesundheit ihrer Angestellten für niedrigere Heizkosten aufs Spiel“, zeigt Günther Granegger, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA, auf.

Sparen ja, aber nicht bei der Gesundheit

Will man Energiekosten sparen, schlägt die Gewerkschaft kürzerer Öffnungszeiten und weniger Beleuchtung, während den Schließzeiten vor. „Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufs Spiel zu setzen“, hält die Gewerkschaft naturgemäß für Falsch. ihr Protest zeigt bereits Wirkung: Erste Unternehmen rudern bereits zurück. In der Gewerkschaft will man noch die milderen Temperaturen abwarten, ob noch weitere Unternehmen von ihren Plänen absehen. „Doch dann ist die Schonfrist vorbei“ – schließlich hat man auch das Arbeitsinspektorat auf seiner Seite.

 

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1774 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1774 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 472 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    472 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 368 Stimmen
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    368 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 285 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    285 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 150 Stimmen
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    150 Stimmen - 5% aller Stimmen
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12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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