Verteilungsgerechtigkeit

Benko fordert weitere Staatshilfen – nach Kündigung von 7.500 Mitarbeitern

Multi-Millionär René Benko hat einen Gutshof in der Steiermark um 30 Mio. Euro erworben. Der Kauf kommt überraschend, da Benko erst vor einem Monat 7.500 Mitarbeiter entlassen hat. Jetzt fordert er weitere Staatshilfen in Deutschland.

Der Multi-Millionär und Kurz-Vertraute René Benko hat sich in der Steiermark einen Gutshof um 30 Mio. Euro gekauft. Dabei hat er den Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz überboten, der auch an dem Gut interessiert war. Dass Multi-Milliardäre gerne Immobilien kaufen und dabei auch miteinander konkurrieren, ist nicht überraschend. Wirklich brisant ist der Kauf wegen Tatsache, dass René Benko um Staatshilfen angesucht hat und erst im Oktober diesen Jahres 7.500 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt hat. Für die Mitarbeiter hatte er kein Geld, für den neuen Gutshof aber schon.

René Benko ist ein enger Vertrauer von Sebastian Kurz.

Benko wollte Staatshilfen

Benko expandiert mit seinen Signa Firmen-Imperium seit Jahren. Die deutsche Karstadt Warenhauskette kaufte er 2014 auf. Genau diese machte ihm in der Corona-Krise Probleme. Deshalb forderte er im März 2020 Unterstützung vom deutschen Staat. Karstadt soll einen Kredit in dreistelliger Millionenhöhe aufnehmen. Das Risiko dafür soll zu 90 Prozent die Bundesrepublik Deutschland übernehmen – das Restrisiko sollen die Banken tragen.

Diesen Vorschlag macht das Unternehmen nicht ohne eine indirekte Drohung auszusprechen. Ein bei der Rettung beteiligter Manager sagt Medien gegenüber: Die Hilfe durch den Staat ist gerechtfertigt und auch ökonomisch sinnvoll. Durch eine Beschäftigungsgarantie von drei Jahren entstünden geringere Sozialkosten

    „als wenn jetzt 30.000 Leute auf der Straße stehen“.

200 Mio. Euro Dividende trotz Kündigungen

Die Staatshilfen des deutschen Staats kamen nicht, wie Benko sich das erhoffte. Deshalb kündigte der Immobilien-Milliardär 7.500 Mitarbeiter der Karstadt Gruppe im Juli 2020. In Österreich schickte Benkos Kiker-Leiner Gruppe die Mitarbeiter im Frühjahr sieben Wochen in Kurzarbeit. Das hielt den Multi-Millionär nicht davon ab, nur wenige Monate später mit seiner Firma Signa 200 Mio. Euro Dividende an Aktionäre auszuschütten. Benko selbst erhielt 100 Millionen – auf sein Vermögen von 5,2 Milliarden.

Einen Teil dieser Dividende nutzt René Benko jetzt, um den steirischen Gutshof um 30 Mio. Euro zu kaufen und dabei das Angebot von Dietrich Mateschitz zu überbieten. René Benko plante anscheinend schon länger, sein Firmen-Imperium durch land- und forstwirtschaftliche Flächen zu erweitern. Die Bevölkerung vor Ort dürfte sich nicht über den Milliardär in der Nachbarschaft freuen. Berichten Bauern und Anrainer von rücksichtslosen Luxus-Karossen und dem Gefühl, sich nicht mehr erwünscht zu fühlen.

Wie sollen wir in Österreich die Teuerung bzw. ihre Folgen bekämpfen?

Maximal 4 Antwortmöglichkeiten

  • Steuern auf Arbeit senken, dafür Steuern auf Millionenvermögen erhöhen 23%, 170 Stimmen
    23% aller Stimmen 23%
    170 Stimmen - 23% aller Stimmen
  • Übergewinnsteuer für Energieunternehmen und Banken 21%, 151 Stimme
    21% aller Stimmen 21%
    151 Stimme - 21% aller Stimmen
  • Energiepreise stärker regulieren 15%, 108 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    108 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Mehrwertsteuer auf Lebensmittel streichen 13%, 93 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    93 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Mieterhöhungen für die nächsten zwei Jahre stoppen 12%, 89 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    89 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Ganztagesschulen kostenlose machen 8%, 58 Stimmen
    8% aller Stimmen 8%
    58 Stimmen - 8% aller Stimmen
  • Höchstzinsen für Häuselbauerkredite einführen 5%, 33 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    33 Stimmen - 5% aller Stimmen
  • Mindestzinsen für bestimmte Sparprodukte einführen 3%, 25 Stimmen
    3% aller Stimmen 3%
    25 Stimmen - 3% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 727
Voters: 219
13. Mai 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.

Neue Artikel

Nationalratssitzung vom 15. bis 16. Mai 2024: So haben die Parteien abgestimmt!

In der Nationalratssitzung vom 15. bis 16. Mai 2024 ging es unter anderem um Österreichs…

16. Mai 2024

Kein Mensch müsste hungern: Wie Milliardäre den Welthunger beenden können

In einer Welt, in der Luxusyachten auf den Meeren unterwegs sind und Weltraumreisen ein neues…

16. Mai 2024

Das Lieferkettengesetz der EU einfach erklärt

Das Lieferkettengesetz der EU soll Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen. So sollen sie künftig…

15. Mai 2024

Wenn Affen lesen lernen…

             

14. Mai 2024

Das war die „Herz und Hirn“-Rede von Andi Babler

Am 27. April 2024 fand in Wieselburg der Bundesparteirat der SPÖ statt. Dort hielt der…

13. Mai 2024