Gastbeiträge

Coronavirus und Wirtschaftswachstum – Die Gewalt exponentiellen Wachstums

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hören wir ständig von exponentiellem Wachstum. Wenn das Coronavirus exponentiell wächst, wird unser Gesundheitssystem kollabieren, deshalb müssen wir die Wachstumsrate des Virus in den Griff bekommen. Dass exponentielles Wachstum verheerende Folgen hat, stimmt jedoch nicht nur beim Coronavirus, auch exponentielles Wirtschaftswachstum gefährdet unsere Lebensgrundlage. Das Problem ist jedoch: Exponentielles Wachstum übersteigt die menschliche Vorstellungskraft. Die Geschichte des Schachspiels macht exponentielles Wachstum greifbar.

Der genaue Ursprung des Schachspiels ist historisch nicht geklärt, aber eine Geschichte geht so: Ein indischer König soll die Erfinderin des Schachspiels gefragt haben, welche Belohnung sie sich für ihre Erfindung wünsche. Als Erfinderin eines der bis heute komplexesten Brettspiele, war sie natürlich eine ausgezeichnete Mathematikerin, und bat den König um eine simple Belohnung. Er möge ein Reiskorn auf das erste Feld legen, zwei Reiskörner auf das Zweite, vier auf das Dritte, und so weiter und so fort, und sie erhält die Summe aller Reiskörner als Belohnung. Die Anzahl der Reiskörner verdoppelt sich also mit jedem Feld. Unwissend von ‚der Gewalt exponentiellen Wachstums’, willigte der König ein. Allerdings bemerkte er schon bald das Problem. Als er beim einundzwanzigsten Feld angekommen war, musste er bereits eine Million Reiskörner hinlegen, und als er beim einundvierzigsten Feld angekommen war, waren die gesamten Vorräte an Reiskörner der Welt aufgebraucht.

Die Geschichte des Schachspiels veranschaulicht exponentielles Wachstum. Wir Menschen können uns jedoch diese Art von Wachstum kaum vorstellen. Auch deshalb ist das Coronavirus so gefährlich.

Wie exponentielles Wachstum funktioniert

Bei exponentiellem Wachstum handelt es sich um einen Wachstumsprozess, bei dem sich eine Bestandsgröße in gleichen Zeitschritten immer um dieselbe Rate verändert. Es handelt sich also um einen Gesamtwert (Gesamtzahl der Reiskörner), der sich immer um den gleichen prozentualen Wert des Gesamtwertes (zum Beispiel verdoppeln) vergrößert.

Wir Menschen denken linear, und nicht exponentiell. Deshalb erkennen wir „die Macht exponentiellen Wachstums, erst wenn die Kurve bereits sehr steil steigt.

Wir Menschen denken aber linear, und nicht exponentiell. Wie die Geschichte am Anfang zeigt, sind wir oft überrascht von „der Macht exponentiellen Wachstums“ und erkennen das Potenzial, erst wenn die Kurve bereits sehr steil steigt. Anhand eines illustrativen Zahlenbeispiels kann man zwei Zeitreihen vergleichen; eine lineare und eine exponentielle.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1895 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1895 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 506 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    506 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 386 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    386 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 299 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    299 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 162 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    162 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 3248
12. März 2024
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Christian Koutny

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