Der Fall MAN wurde zu einer nationalen Wirtschaftskrise. Die Mehrheit der Beschäftigten hat gestern gegen eine Übernahme durch Wolf, zu seinen Bedingungen, abgelehnt. Wolf, selbst ein ehemaliger Werkzeugmacher, der wissen müsste, was es heißt, mit weniger Lohn weiter arbeiten zu „dürfen“, ist heute durch seine hemdsärmelige Arbeitgeberpolitik in den verschiedenen Firmen und Funktionen zu einem Milliardär mutiert. Er kennt nicht mehr den Stallgeruch eines Hacklers. In Steyr will er einen Teil der Beschäftigten nicht länger haben und dem Rest der Belegschaft wird der Lohn gekürzt.
Ein kurzer Rückblick: Ein dramatisches Machtspiel sind die Vorgänge rund um das MAN-Werk in Steyr. Nach einem aggressiven Eröffnungszug seitens des MAN-Managements, nämlich der einseitigen Kündigung der Beschäftigungs- und Standortsicherungsverträge bis in die 30-er Jahre, kämpft der Betriebsrat um den Fortbestand des Werks und seiner Arbeitsplätze.
Dem Vernehmen nach fühlt er sich dabei von der Politik – insbesondere der Bundespolitik – im Stich gelassen. In der Tat war ein Aufschrei im Bund, anders als bei der drohenden Pleite der AUA, in Sachen MAN bis jetzt kaum wahrnehmbar. Der rote Betriebsrat im Werk wäre jedenfalls dringend auf Rückendeckung eines schwarz-türkisen Kanzlers und dessen Wirtschaftsministerin angewiesen. Keinesfalls dürfen parteipolitische Überlegungen hier über volkswirtschaftlichen Interessen und der Sicherung von Arbeitsplätzen stehen.
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck soll „angeblich“ an einem Österreich-Konsortium zur Übernahme des Standorts „basteln“. Wie genau eine solche Lösung aussehen könnte, ob und wie viele Arbeitsplätze dadurch erhalten werden könnten – das ist alles unbekannt. Auch warum man seitens der Regierung bisher, zumindest in der Öffentlichkeit, nicht stärker gegen die einseitige Aufkündigung der Standortsicherungsverträge aufgetreten ist, bleibt unklar.
Die Frage ist auch, ob und wer welche juristische Handhabe in dieser Angelegenheit gegen MAN und den Mutterkonzern Traton, der zu Volkswagen gehört, hätte. Entsprechende Anfragen an das Bundeskanzleramt und das Wirtschaftsministerium zur Causa blieben leider unbeantwortet. Was hilft heute ein Bestandsvertrag, wenn er einseitig vorzeitig gekündigt wird? Und das alles ist das Ergebnis der grenzenlosen Gier von Konzernen, denen der Mensch egal ist, Hauptsache die Kasse und die Boni stimmen. Es wird Zeit, dass sich auch die Lohnabhängigen in Zeiten wie diesen solidarisieren, weil nur durch ihre Arbeitskraft und ihr Know-how wurden die Konzerne das, was sie heute sind! Ein Manager hat sich noch kaum die Hände dreckig gemacht!
F. Schramböck, Linz
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