Nicht bös sein, aber

Blaue Bande: Mit wem sich die FPÖ aktuell verbündet

Lobende Worte für Putin, Jubel für Trump – wer wissen will, wo die FPÖ inhaltlich steht, muss nur hinhören, für wen sie sich stark macht. Hier die neue Kolumne von Erwin Steinhauer!

Zuerst kam Österreichs frühere schwarzblaue Außenministerin Karin Kneissl zu Wort. In einem BBC-Interview nannte sie Herrn Putin schwärmerisch den intelligentesten Gentleman, der ihr jemals begegnet sei. Wohlmeinende mögen ihr zwei Dinge zugutehalten:

Erstens leitet sie den in St. Petersburg beheimateten Think-Tank G.O.R.K.I. – und man schlägt nicht die Hand, die einen füttert.

Zweitens war sie zweifelsfrei in dem ihr nahestehenden Parteiumfeld weder mit überschäumender Intelligenz noch mit Gentlemen konfrontiert.

Trotzdem sollte kritisch angemerkt werden: Die ehemalige Außenamtschefin eines demokratischen Staates überschüttet einen Krieg führenden Autokraten nicht mit Komplimenten. Zumal dann nicht, wenn gegen diesen – wie im Fall von Herrn Putin – ein Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofes von Den Haag vorliegt.

Ist das Verhalten von Frau Kneissl also wieder einmal ein typischer FPÖ-Einzelfall?

Nein. Denn letztes Wochenende knüpfte auch eine andere Dame der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft zarte Bande in Sachen blauer Diplomatie. Marlene Svazek, Landeshauptmannstellvertreterin in Haslauers Own Country, flog über den Großen Teich zu Donald Trump. Für diesen fand in der Wallstreet eine Propaganda-Gala statt. Gastgeber waren die „Young Republicans“. Und als „Ehrengast“ geladen war der sattsam bekannte, sehr kleine Europäer Harald Vilimsky, in dessen Gefolge sich auch Frau Svazek befand.

Hauptredner bei diesem Event war natürlich Herr Trump höchstpersönlich. Er erntete Begeisterungsstürme. Und es wird davon ausgegangen, dass er wieder zum Spitzenkandidaten der Republikaner gewählt wird. Selbst dann, wenn er 2024 in einem seiner zahllosen Gerichtsverfahren, unter anderem wegen Geschäfts-, aber auch Wahlbetrug, rechtskräftig verurteilt werden sollte.

Frau Svazek ließ sich bei dem Event übrigens gemeinsam mit einem charmanten Herrn fotografieren:

Dessen Anwesenheit bei dieser Republikaner-Gala kommentierte der SPIEGEL so:

„Parfüm-Influencer Jeremy Fragance wirbt für Rechtsextreme“.

Net bös sein aber: Bei uns daheim in Österreich werden die Blauen noch immer mit dem charmanten Etikett „Rechtspopulisten“ versehen. Denn rechtsRADIKAL sind bei uns nur die NAZIS. Und die gab’s nur früher und sie waren alle Deutsche. Oder?

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1719 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1719 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 458 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    458 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 362 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    362 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 277 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    277 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 141 Stimme
    5% aller Stimmen 5%
    141 Stimme - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2957
12. März 2024
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Erwin Steinhauer

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