Zuerst brannte wochenlang die Arktis, jetzt brennt der Amazonas – die Lunge der Erde. Und die Grüne EU-Abgeordnete und Star-Köchin Sarah Wiener hat die Schuldigen am Klimawandel gefunden: Wer Fleisch aus Massentierhaltung kauft, mache sich mitschuldig. Doch Klimaschutz, der sich gegen Ärmere und die Mittelschicht richtet und nur auf Bio Fleisch konzentriert, ist weder moralisch noch richtig.
„Wer Fleisch aus der industriellen Massentierhaltung kauft, macht sich leider mitschuldig an dem Inferno“, schrieb die Grüne EU-Abgeordnete und Star-Köchin Sarah Wiener in einem Gastbeitrag für die deutsche Bild-Zeitung.
Wiener verdient als Star-Fernsehköchin zwischen 60.000 und 70.000 Euro im Monat. Für sie ist es leicht, teure Produkte zu kaufen. Doch viele andere können sich Bio-Fleisch nicht leisten. Umweltpolitik sollte keine Frage von Finanzstärke und Lebensstil werden. Denn Belastung der Umwelt durch eine Durchschnittsfamilie, die öfter Fleisch isst, ist nur ein kleiner Bruchteil der klimazerstörenden Wirkung der Globalisierung. Der Klimwandel, aus dem längste eine Klimakrise geworden ist, beruht auch auf einer sozialen Schieflage.
Die reichsten 10% der Weltbevölkerung sind für fast die Hälfte des CO2-Ausstoßes verantwortlich, während die ärmsten 50% der Weltbevölkerung nur etwa 1/10 der weltweiten Emissionsmenge ausstoßen.
Der Grund dafür liegt im Lebensstil: Wer viel Geld hat, kauft mehr, fährt mehr Auto und fliegt öfter.
90 Unternehmen haben fast zwei Drittel der weltweiten CO2-Emissionen (zw. 1854 und 2010) produziert. Die Globalisierung fördert den CO2-Ausstoß enorm: Konzerne transportieren ihre Produkte über riesige Distanzen. Sie stellen dort her, wo es die billigsten Löhne und niedrigsten Standards gibt – nicht in der Nähe der Absatzmärkte. Damit kurbeln sie den Klimawandel enorm an.
Angesichts dessen ist es eindeutig, wo Klimapolitik wirklich ansetzen muss: Bei Konzernen und nicht bei den Ärmeren, die sich Bio Fleisch nicht leisten können.
Das heißt: Eine CO2-Steuer für die Industrie, Importzölle für stark CO2-verursachende Produkte sowie mehr Geld für die Erforschung von sauberer Energie.
Die Profitinteressen müssen dem Klimaschutz untergeordnet werden.
Auch nachhaltiger Konsum ist gut, aber eben nur für einen kleinen Teil der Menschen möglich. Wer sich leicht Bio-Produkte leisten kann, sollte das tun. Aber jene zu verurteilen, die das nicht können, lässt nur die Unterstützung für Klimapolitik sinken. Und zwar bei den Ärmeren, die am meisten unter den Folgen der Klimakrise leiden. Denn: Ärmere Bevölkerungsgruppen …
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