Eine neue Umfrage zeigt: Die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher findet, dass die von der SPÖ vorgeschlagene 4-Tage-Woche „eine gute Idee“ ist. Die ÖVP blockiert weiter.
Arbeit muss gerechter verteilt werden, fordert die SPÖ. Wer nur 4 Tage die Woche arbeitet, soll dennoch 95 Prozent des Vollzeitgehalts beziehen – ein Drittel soll das AMS übernehmen, die restlichen zwei Drittel werden zwischen dem Unternehmen und Angestellten aufgeteilt.
„Damit werden Arbeitsplätze gesichert und geschaffen, von der Krise betroffene Betriebe unterstützt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert“, so SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner.
Die meisten Befragten spricht sich für das SPÖ-Modell einer staatlich geförderten 4-Tage-Woche aus. Das ergab eine Umfrage von Unique Research für die Tageszeitung „Heute“. Befragt wurden rund 800 Menschen. 46 Prozent der Befragten sind dafür, 45 Prozent dagegen, 9 Prozent unentschlossen. Den Schnitt senkt vor allem die ÖVP. Denn von allen Befragten waren nur die ÖVP-Wähler mehrheitlich gegen den Vorschlag. Bei den Wählern aller anderer Parteien ist die Zustimmung groß – besonders angesichts der sehr neuen Debatte.
Am begeistertsten sind mit 57 Prozent rote Wählerinnen und Wähler, dicht gefolgt von grünen (56 Prozent). Noch angetaner sind nur Neos mit 59 Prozent. Auch die FPÖ-Wählerschaft lässt sich von der Idee überzeugen: Es sind mehr dafür als dagegen.
Vor allem Berufstätige (55 Prozent) und Menschen unter 60 (56 Prozent) sind für die 4-Tage-Woche. Ältere, Pensionisten und auch Frauen sind hingegen zurückhaltender.
Doch Harald Mahrer von der Wirtschaftskammer und Arbeitsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) blockieren weiter Verhandlungen zur 4-Tage-Woche. Das stößt auf Unverständnis beim Sozialpartner.
SPÖ-Sozialsprecher und Gewerkschafter Josef Muchitsch findet es „sozialpolitisch unverantwortlich“, bei anhaltender Rekordarbeitslosigkeit nicht über die Verteilung von Arbeitszeit auf mehr Menschen nachdenken zu wollen. Vor allem jetzt, da viele Menschen und Betriebe bereit dazu wären.
In zahlreichen Kollektivverträgen ist die 4-Tage-Woche seit Jahren Praxis. „Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller und daher brauche es auch bei der Arbeitszeitfrage einen offenen und ehrlichen Dialog zwischen den Sozialpartnern“, fordert Muchtisch.
Die Nettokosten für die öffentliche Hand liegen bei einer Mio. Teilnehmern bei 1,14 Mrd. Euro – ein Bruchteil der 6 Mrd. Euro, die die Kurzarbeit kostet.
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