Arbeit & Freizeit

Regierung will Kündigungsschutz für Arbeiter:innen aufweichen

Die Regierung aus ÖVP und Grüne wollen den Kündigungsschutz für Arbeiterinnen und Arbeiter aufweichen. Seit 2021 gilt für alle Arbeiter:innen ein gesetzlicher Kündigungsschutz von mindestens sechs Wochen. Geht es nach der Regierung, sollen Kollektivverträge für Arbeiter:innen diese Frist künftig unterschreiten können – auf bis zu 24 Stunden.

2017 hat die damalige SPÖ-ÖVP-Regierung die Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten beschlossen. Dabei ging es unter anderem um besseren Kündigungsschutz für Arbeiter. Denn Angestellte konnten bereits zuvor nur mit einer Frist von sechs Wochen gekündigt werden, während es bei Arbeitern – je nach Kollektivvertrag – sogar nur ein Tag sein konnte. Das wurde somit angeglichen. Für alle arbeitenden Menschen gilt seitdem ab dem zweiten Dienstjahr eine Kündigungsfrist von zwei Monaten.

Jetzt taucht plötzlich in einem Gesetzesentwurf – zu einem ganz anderen Thema – ein folgenschwerer Satz auf, der besagt, dass „abweichende Regelungen durch Kollektivvertrag festgelegt werden“ können. Die SPÖ vermutet, dass man diese Regelung „durchschummeln“ wollte.

Geht es nach der Regierung, sollen künftig Kollektivverträge einen schlechteren Kündigungsschutz für Arbeiter beinhalten dürfen, als das Gesetz vorsieht. Quelle: parlament.gv.at.

SPÖ kündigt Widerstand an

Eigentlich darf ein Kollektivvertrag stets nur Verbesserungen beinhalten – das Gesetz definiert lediglich die Mindeststandards. Doch durch diese Ergänzung kann der Kündigungsschutz künftig in Kollektivverträgen ausgehebelt werden. Arbeiter:innen könnten somit wieder innerhalb 24 Stunden entlassen werden. Für Angestellte gilt hingegen der volle Kündigungsschutz weiterhin.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch kündigt vollsten Widerstand auf allen Ebenen an:

„Diese Bundesregierung zeigt neuerlich ihr wahres Gesicht. Sie wollen keine Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern. Sie wollen Menschen erster und zweiter Klasse. Sie wollen, dass es möglich ist, Arbeiter jederzeit und binnen 24-Stunden auf die Straße zu setzen, ohne jeglicher Absicherung. Sicher nicht mit uns, der SPÖ!“, so Muchitsch.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1623 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1623 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 430 Stimmen
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    430 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 344 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    344 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 253 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    253 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 132 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    132 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2782
12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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