Die Kärnter Gewerkschaft für Angestellte schlägt Alarm: Ein Drogeriemarkt verbietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Trinken während der Arbeitszeit. Mittlerweile hat die Betriebsleitung eingelenkt: Man sei bereit, das Trinkverbot zu überdenken und die Betriebsordnung zu überarbeiten.
Die Österreichische Gewerkschaft deckt wieder einmal einen Missstand am Arbeitsplatz auf. Wie Dienstag bekannt wurde, verbietet ein großer Drogeriemarkt seinen Angestellten während der Arbeitszeit das Trinken. Es handelt sich hierbei aber nicht, wie man vermuten könnte, um ein Alkoholverbot – auch Wasser fällt unter das Trinkverbot.
Zwei Tage, nachdem der Skandal publik wurde, meldet die Gewerkschaft einen Erfolg: Das Unternehmen lenkte ein, der Passus wird aus der Betriebsordnung gestrichen. Den Namen des Drogeriemarktes nennt die Gewerkschaft indes nicht. Es handelt sich allerdings um ein Unternehmen ohne Betriebsrat, was DM und Bipa ausschließt. Diese beiden Ketten meldeten sich außerdem bereits Dienstag zu Wort: Es handle sich dabei nicht um ihre Kärntner Filialen.
„Die gestern in Kärnten bekannt gewordenen Passagen einer Betriebsordnung in einem Drogeriemarkt kann man nur unter die Kategorie menschenunwürdig fassen“, so die Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Barbara Teiber.
Verträge, die gegen bestehende Gesetze oder „gute Sitte“ verstoßen, sind nach österreichischem Gesetz nichtig. Das wissen allerdings die wenigsten. Und genau darauf spekulieren viele Firmen. Denn wer die eigenen Rechte nicht kennt, kann sich gegen Unrecht auch nicht wehren.
Umso wichtiger ist das Wissen um die eigenen Rechte, wenn es – wie in diesem Falle – keinen Betriebsrat gibt.
„Dieser konkrete Fall zeigt einmal mehr auf, wie wichtig Betriebsräte heute in Unternehmen sind, die solche Betriebsordnungen bzw. Dienstverträge erst gar nicht zulassen würden“, so Teiber.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Gewerkschaft sich direkt einschalten muss, weil es keinen Betriebsrat im Unternehmen gibt. So machte der Drogeriemarkt Douglas oder auch der Essenslieferant Foodora immer wieder Negativ-Schlagzeilen.
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