4-Tage-Woche

4-Tage-Woche: Jetzt startet Großbritannien den größten Feldversuch

Für rund 3.000 Beschäftigte in Großbritannien wird die 4-Tage-Woche bald Realität – zumindest für sechs Monate. 60 britische Unternehmen und Organisationen haben sich für den bisher größten Versuch einer 4-Tage-Woche angemeldet. Start ist im Juni 2022.

Der Versuch wird von 4-Day-Week-Global organisiert, zusammen mit dem Think-Tank Autonomy. ForscherInnen der Universitäten Cambridge, Oxford und Boston College werden den Feldversuch begleiten und evaluieren.

Zu den teilnehmenden Arbeitgebern gehören die Royal Society of Biology, das Brauereiunternehmen Pressure Drop und ein Fish’n Chips-Geschäft.

„Die Vier-Tage-Woche stellt das derzeitige Arbeitsmodell infrage und hilft den Unternehmen, sich vom bloßen Messen der Arbeitszeit wegzubewegen und sich stärker auf die erbrachte Leistung zu konzentrieren“, erklärte Joe O’Connor, Leiter des Pilotprojekts von 4-Day-Week-Global.

4 Tage Arbeit – bei gleichem Gehalt

Die ForscherInnen werden mit jeder Organisation zusammenarbeiten, um die Auswirkungen der kürzeren Arbeitszeit auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten sowie die Auswirkungen auf Umwelt- und Gleichstellungsfragen zu untersuchen. Die TeilnehmerInnen werden einen Tag weniger pro Woche arbeiten – aber den gleichen Lohn erhalten.

Nach Angaben der Organisationen, die den Feldversuch durchführen, wird von den Beschäftigten erwartet, dass sie dem „100:80:100-Modell“ folgen: Sie erhalten 100 Prozent des Lohns für 80 Prozent der Zeit. Im Gegenzug sollen sie versuchen, 100 Prozent der Produktivität aufrechtzuerhalten.

Für 3.000 Beschäftige in Großbritannien heißt es ab Juni: 4 Tage arbeiten, 3 Tage frei – bei vollem Gehalt. (Foto: Unsplash/Luke Tanis)

4-Tage-Woche: Bisherige größte Studie in Island war ein überwältigender Erfolg

Die bisher größte Studie dieser Art fand in Reykjavík, der Hauptstadt Islands, statt. Mehr als 2.500 Beschäftigte nahmen an der Studie teil. Sie wurde als Erfolg gefeiert: Die Beschäftigten berichteten, dass sie weniger gestresst waren. Ihr Burnout-Risiko ist gesunken und es gab keine negativen Auswirkungen auf Produktivität oder die Qualität von Dienstleistungen. Die 2015 und 2016 durchgeführten Versuche führten zu wesentlichen Veränderungen in dem Land.

Letztes Jahr arbeiteten 86 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Island entweder in kürzeren Wochen oder hatten Verträge, die ihnen eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit ermöglichten.

Damals sagte Will Stronge, Forschungsdirektor bei Autonomy: „Diese Studie zeigt, dass der weltweit größte Versuch einer kürzeren Wochenarbeitszeit im öffentlichen Sektor in jeder Hinsicht ein überwältigender Erfolg war.“

Corona hat die Prioritäten bei Erwerbstätigen verändert

Die Pandemie hat unsere Arbeitsbedingungen verändert: Mehr Home Office, digitalisierte Arbeitsprozesse, weniger Pendel-Zeiten. Beschäftigte haben gemerkt, wie sie ihre Zeit besser einteilen können – mitunter müssen. Und wie sie trotzdem ihre Leistung erbringen können.

„Manchmal braucht es einen großen Störfaktor, um tief verwurzelte gesellschaftliche und kulturelle Normen zu durchbrechen. Das erleben wir gerade bei der Fünf-Tage-Woche. Nun folgt die durch Corona ausgelöste Revolution des flexiblen Arbeitens. Diejenigen, die glauben, dass wir die Uhr zurückdrehen werden, wie es vor zwei Jahren war, denken nur an eine Illusion – die Vier-Tage-Woche ist eine Idee, deren Zeit nun gekommen ist“, ist sich Joe O’Connor sicher.

Der Versuch in Großbritannien wird nun parallel zu ähnlichen Pilotprojekten in Irland, den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland durchgeführt.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1900 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1900 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 508 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    508 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 387 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    387 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 299 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    299 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 162 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    162 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 3256
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Kathrin Glösel

Neue Artikel

Gesundheitssystem auf der Kippe: Immer mehr Patienten für immer weniger Kassenärzte

Immer weniger Kassenärzt:innen, dafür immer mehr Wahlärzte: Eine gute und schnelle Gesundheitsversorgung ist zunehmend eine…

10. Mai 2024

4-Tage-Woche: Jetzt testet sogar die Schweiz

Nach großangelegten Pilotprojekten zur 4-Tage-Woche in Großbritannien, Südafrika und Australien, zieht jetzt auch unser Nachbarland…

10. Mai 2024

Neutralität adé? ÖVP-Grünen-Regierung will Österreich an die NATO annähern

Die ÖVP-Grünen-Regierung strebt eine Annäherung an die NATO an. Gemeinsam mit Irland, Malta und der…

8. Mai 2024

Vorwärts zurück – Aber bitte mit Vollgas!

Österreichs Konservative scheinen mit Wehmut zurückzublicken. Zuerst haben die Herrschaften der Industriellenvereinigung mit der Forderung…

8. Mai 2024

Die EU-Fraktionen: Diese Parteien kannst du bei der EU-Wahl wählen

Am 9. Juni findet die EU-Wahl statt. Nach der Wahl bilden unsere österreichischen Parteien im…

7. Mai 2024

Extrem – das will Kickl: Arbeiterkammer zerschlagen, Fahndungslisten für Andersdenkende, gegen Klimaschutz

Eine Frauenpolitik aus den 50ern, Zerschlagung der Arbeiterkammer und ein schleichender EU-Austritt: Das sind nur…

7. Mai 2024