Island hat die 4-Tage-Woche getestet – es ist der größte Versuch weltweit. Er war so erfolgreich, dass jetzt 86 Prozent der isländischen Beschäftigen eine Arbeitszeitverkürzung oder die Möglichkeit dazu bekommen haben. Denn der Island-Versuch hat gezeigt: Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn macht die Beschäftigten glücklicher, gesünder und produktiver – und rechnet sich wirtschaftlich.
Ein Prozent aller isländischen Beschäftigten hat kürzer gearbeitet
Auf Druck der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft haben der Stadtrat von Reykjavík und die isländische Regierung 2015 das weltweit größte Experiment zur Arbeitszeitverkürzung gestartet. Vier Jahre lang haben 2.500 Beschäftigte aus über 100 Unternehmen statt 40 im Schnitt nur 35 oder 36 Stunden gearbeitet. All das bei vollem Lohn. Der Versuch war so erfolgreich, dass nun generell die Arbeitszeitregelungen geändert wurden.
Der Versuch umfasste über ein Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung Islands und unterschiedliche Berufsgruppen. Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen waren genauso Teil des Versuchs wie Krankenhäuser, Schulen, Servicezentren oder Büros in der Stadtverwaltung. Das betraf klassische Nine-to-Five-Jobs, aber auch Schichtarbeit. Nach wissenschaftlicher Begleitung und zweijähriger Auswertung der Ergebnisse ist überdeutlich, dass eine generelle Arbeitszeitverkürzung nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist.
“Die kürzere Arbeitswoche in Island zeigt uns, dass es in der heutigen Zeit nicht nur möglich ist, weniger zu arbeiten, sondern auch progressive Veränderungen möglich sind“, erklärt Gudmundur Haraldsson, Forscher des britischen Think Tanks Alda (Autonomie und Vereinigung für nachhaltige Demokratie).
4-Tage-Woche macht glücklicher, gesünder und produktiver
Es zeigte sich, dass die Beschäftigten mit kürzerer Arbeitszeit weniger Stress erlebten und das Risiko für ein Burn-out abnahm. Sie fühlten sich glücklicher, hatten mehr Zeit für Erholung, Familie, Haushalt, Hobbies oder Sport. Gleichzeitig nahm weder Produktivität noch Qualität ab. Im Gegenteil: In vielen Fällen wurde schneller die gleiche oder sogar eine bessere Leistung erbracht.
Zurückgeführt wird das insbesondere darauf, dass die Beschäftigten effizienter und konzentrierter arbeiteten. Gekostet hat das der Stadtverwaltung und der Regierung deshalb finanziell nicht mehr – die Versuche blieben kostenneutral.
„Die Studie zeigt, dass der weltweit größte Versuch einer Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst ein überwältigender Erfolg war. Sie zeigt, dass der öffentliche Sektor ein Vorreiter bei kürzeren Arbeitswochen sein kann – und Lehren für andere Regierungen gezogen werden können”, resümiert Will Stronge, Forschungsdirektor bei Autonomy, einem Think Tank, der den Island-Prozess untersucht hat.
Island als Vorbild für andere Länder
Erst im Frühling hat Spanien einen landesweiten Versuch der 4-Tage-Woche angekündigt, bei dem bis zu 6.000 Beschäftigte über einen Zeitraum von drei Jahren teilnehmen werden. Damit wird die Liste jener Länder und Unternehmen immer länger, die mit kürzerer Arbeitszeit experimentieren. Auch in Neuseeland oder in Osttirol berichten Firmen von ihren Erfolgsgeschichten.
In Island gibt es schon jetzt deutliche Auswirkungen der Studie. Seit dem Ende des Versuchs haben einige Gewerkschaften die Arbeitszeit neu verhandelt. 86 Prozent aller Beschäftigten haben nun kürzere Arbeitszeiten oder zumindest die Möglichkeit dazu.
„Eine kürzere Arbeitswoche ist die Zukunft, es gibt kein Zurück“, so eine Teilnehmerin der Studie.
Auch bei uns wäre eine AZV, auf 30 Wochenstunden, möglich, mit einen Netto-Gehalt von 17.50€ pro Stunde!!Dort wo es diesen LOHN noch nicht gibt!!Bitte, jetzt und nicht erst 2023, da ist das Geld schon wieder weniger WERT!!
Und wooooo bleibt die Partei mit dem ÖGB?
Um das durchzusetzen braucht es KAMPFESMUT! Das hben die Beiden leider NICHT!!