Gesundheit & Leben

Gegen drohenden Pflegenotstand: Rendi-Wagner fordert 1.700 Euro bei Pflegeausbildung

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert eine bessere finanzielle Absicherung für Menschen, die eine Pflegeausbildung  machen. 1.700 Euro brutto soll der Staat ihnen für die Zeit der Ausbildung zahlen – ähnlich wie bei PolizeischülerInnen. Pflegekräfte werden händeringend gesucht. Wenn sich nichts ändert, werden in zehn Jahren 80.000 bis 100.000 Arbeitskräfte zur Versorgung kranker und alter Menschen fehlen. 

Die Pflege ist in Österreich ein finanziell vernachlässigter Bereich, skandinavische Länder geben beispielsweise – gemessen am BIP – doppelt so viel für die Pflege aus wie Österreich. Die Arbeit im Pflegebereich gilt als körperlich und psychisch anstrengend, die Anerkennung ist nicht hoch und die Arbeitszeiten sind durch Schichtdienste und Randarbeitszeiten unattraktiv. Die Pflegekräfte fordern daher seit längerem eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden, um nicht ständig an der Belastungsgrenze zu schrammen – die ÖVP hat das blockiert.

1.700 Euro brutto im Monat für die Ausbildungszeit

Obwohl immer mehr Pflegekräfte gebraucht werden, ist der Zulauf in den Beruf nicht hoch. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner drängt jetzt darauf, zumindest die Anreize für eine Pflegeausbildung zu erhöhen: Wer eine Pflegeausbildung macht, soll ein Gehalt von 1.700 Euro brutto bekommen, das soll der Staat übernehmen. „Was es für Polizeischüler und -schülerinnen gibt, soll es auch für Pflegekräfte geben“, sagt die SPÖ-Chefin. PolizeischülerInnen bekommen im ersten Ausbildungsjahr 1.765 Euro. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf bis zu 2.370 Euro brutto für die praktischen bzw. 2.180 Euro für die theoretischen Lehrgangsabschnitte. „Wir müssen Menschen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden, den roten Teppich ausrollen“, sagt Rendi-Wagner.

Wer sich in der Arbeitslosigkeit auf einen Pflegeberuf umschulen lässt, soll 500 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld erhalten, eine Art „Umstiegsbonus“. „In den nächsten 10 Jahren fehlen uns bis zu 100.000 Pflegekräfte. Gleichzeitig ist die Langzeitarbeitslosigkeit gestiegen. Es ist nur logisch, gezielte Umschulungsprogramme in die Pflege anzubieten und das finanziell zu unterstützen“, meint Rendi-Wagner im ORF-Sommergespräch am Montag.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat im Juli eine Pflegereform für Herbst angekündigt. Seinen Schätzungen zufolge fehlen bis 2030 rund 80.000 zusätzliche Pflegekräfte, Rendi-Wagner spricht von 100.000 und einem drohenden „Pflegenotstand“. Von Mückstein kam bis jetzt keine Ablehnung für den SPÖ-Vorschlag.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1787 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1787 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 477 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    477 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 368 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    368 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 286 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    286 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 151 Stimme
    5% aller Stimmen 5%
    151 Stimme - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 3069
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Kontrast Redaktion

Neue Artikel

Neutralität adé? ÖVP-Grünen-Regierung will Österreich an die NATO annähern

Die ÖVP-Grünen-Regierung strebt eine Annäherung an die NATO an. Gemeinsam mit Irland, Malta und der…

8. Mai 2024

Vorwärts zurück – Aber bitte mit Vollgas!

Österreichs Konservative scheinen mit Wehmut zurückzublicken. Zuerst haben die Herrschaften der Industriellenvereinigung mit der Forderung…

8. Mai 2024

Die EU-Fraktionen: Diese Parteien kannst du bei der EU-Wahl wählen

Am 9. Juni findet die EU-Wahl statt. Nach der Wahl bilden unsere österreichischen Parteien im…

7. Mai 2024

Extrem – das will Kickl: Arbeiterkammer zerschlagen, Fahndungslisten für Andersdenkende, gegen Klimaschutz

Eine Frauenpolitik aus den 50ern, Zerschlagung der Arbeiterkammer und ein schleichender EU-Austritt: Das sind nur…

7. Mai 2024

Die EU-Politik der FPÖ: Viel für Konzerne, wenig für die Umwelt und Klimaschutz

Das Europäische Parlament beschließt Gesetze zum Kampf gegen die Klimakatastrophe und zum Schutz der Menschenrechte:…

7. Mai 2024

So weit hinten wie noch nie: Österreich stürzt bei Pressefreiheit auf Platz 32 ab

Reporter ohne Grenzen (ROG) veröffentlichen jedes Jahr ein Ranking, wie es um die weltweite Pressefreiheit…

3. Mai 2024