Die FPÖ wird schon wieder von einem Skandal erschüttert. Nach dem Ibiza Video, der Postenschacherei bei den Casinos Austria und Hausdurchsuchungen bei einem führenden FPÖ Politiker geht es jetzt um die Spesen von HC Strache und die potenzielle Veruntreuung von Parteigeldern. Das Haus der Straches in Klosterneuburg, Luxuskleider für Philippa und teure Anzüge für HC hat die Partei bezahlt.
„In der Vergangenheit sind viele arme Männer in eine reiche Partei gekommen und haben als reiche Männer eine arme Partei zurückgelassen,“
Das sagte Strache 2005 über den Spesen-Skandal rund um den ehemaligen FPÖ-Parteichef Jörg Haider und die Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer. Doch jetzt wird er selbst von einem derartigen Skandal eingeholt. Der Ex-Vizekanzler und FPÖ Chef hat sich nämlich noch üppiger bedient als seine Vorgänger.
Er und seine Frau Philippa hatten gemeinsam monatlich rund 42.000 Euro zur Verfügung. Der Betrag setzt sich aus einem 10.000 Euro Spesenkonto für Strache, einem 10.000 Euro Gehalt für Philippa Strache als Social Media Betreuerin (mehr als ein Nationalratsabgeordneter verdient) und einem Mietzuschuss von 2.500 Euro pro Monat für das Haus der Familie in Klosterneuburg zusammen. Außerdem bezog Strache neben den 20.000 Euro als Vizekanzler auch noch Bezüge als Parteichef.
Die FPÖ musste auch die Anwaltskosten decken, die durch die Ibiza-Affäre auf den damaligen Parteichef zukamen. Das könnte sich aber schnell ändern, denn diese sind auf 300.000 Euro gedeckelt und dieser Betrag ist bald erreicht.
Der Ex-Vizekanzler und FPÖ Chef gönnte sich also auf Parteikosten ein Luxusleben und inszenierte sich gleichzeitig als Vertreter der kleinen Leute. Abseits vom moralischen Konflikt gibt es aber auch ein juristisches Problem: Strache soll der Partei systematisch und unabgesprochen private Ausgaben verrechnet haben – neben dem Haus in Klosterneuburg auch teure Anzüge und Kleidung von Luxus-Marken für Philippa.
Jetzt wird in der FPÖ darüber beraten, wie man mit Strache umgehen soll – ein Ausschluss könnte unmittelbar bevorstehen. Dominik Nepp, Chef der Wiener Blauen, lässt Straches Spesenabrechnungen prüfen – und weder Hofer noch andere hochrangige FPÖler wollen von Straches Spesen gewusst haben. Und das obwohl Nepp, bevor er zu Straches Nachfolger aufstieg, Finanzreferent der Wiener FPÖ war – sein Nachfolger als Wiener Finanzreferent ist FPÖ Generalsekretär Harald Vilimsky.
Ob der FPÖ die Spesenabrechnungen Straches in der Höhe von 10.000 Euro wirklich nicht aufgefallen sind, ist zu hinterfragen. Fest steht jedenfalls, dass Philippa Strache dem nächsten Nationalrat angehören wird. Denn die FPÖ könnte sie zwar ausschließen – von der Nationalratswahl-Liste streichen kann man sie aber nicht mehr.
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