4-Tage-Woche

In Großbritannien führen 100 Unternehmen die 4-Tage-Woche ein – bei vollem Lohn

100 Unternehmen haben sich der Forderung der Kampagenen-Gruppe „4 Day Week“ angeschlossen und sich verpflichtet, Arbeitszeiten zu kürzen. Tausende Beschäftigte werden nun dauerhaft nur noch vier Tage pro Woche arbeiten. All das bei vollem Gehalt. Es soll eine Wende in der britischen Arbeitswelt einleiten, berichtet die britische Zeitung „The Guardian“. Das Ziel der Kampagne: Bis 2030 soll die 4-Tage-Woche die Arbeitsrealität für alle sein.

In den 100 beteiligten Unternehmen arbeiten 2.600 Beschäftigte. Angesichts der gesamten Erwerbsbevölkerung – 32 Millionen Menschen – ist das nur ein kleiner Teil. Jedoch: Diese Umstellung ist auch ein Signal an alle Arbeitgeber:innen im Land: Arbeitszeitverkürzung funktioniert und ist in vielen Branchen umsetzbar. Die Kampagnen-Gruppe „4 day week“ hofft, dass dieser Meilenstein eine Wende am britischen Arbeitsmarkt einleitet.

Arbeiten von Montag bis Freitag: ein Relikt aus dem vorigen Jahrhundert

Die 5-Tage-Woche ist für sie ein Relikt aus dem vorigen Jahrhundert. Sie argumentieren, dass eine 4-Tage-Woche die Unternehmen dazu veranlasst, Arbeitsprozesse zu verbessern und die Produktivität zu steigern. So könnte in kürzerer Zeit der selbe Output entstehen. Obendrein sind kürzere Arbeitszeiten attraktiv und spielen auch eine Rolle, wenn es darum geht, gute und motivierte Mitarbeiter:innen zu finden – und zu halten.

Die beiden größten Unternehmen, die sich der Kampagne angeschlossen haben, sind die Atom Bank und das globale Marketingunternehmen Awin, die jeweils rund 450 Mitarbeiter:innen im Land beschäftigen.

Adam Ross, Geschäftsführer von Awin, sagte, die Einführung der 4-Tage-Woche sei „eine der fortschrittlichsten Initiativen, die wir in der Geschichte des Unternehmens erlebt haben.“ Denn:

„In den letzten eineinhalb Jahren haben wir nicht nur einen enormen Anstieg des Wohlbefindens und der Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen festgestellt. Auch unser Kundenservice und unsere Kundenbeziehungen haben davon profitiert.“

Bis zum Ende des Jahrzehnts soll jeder und jede in Großbritannien nur noch 4 Tage pro Woche arbeiten müssen. Das ist das Ziel der Kampagnengruppe „4 Day Week“. (Foto: Mike Stezycki/Unsplash)

Das größte Pilotprojekt feiert schon jetzt Erfolge: 86 Prozent aller Unternehmen sind zufrieden

Die britische Kampagne „4 day week“ koordiniert auch das weltweit größte Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche. An diesem nehmen rund 70 Unternehmen mit etwa 3.300 Beschäftigten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Universitäten Cambridge und Oxford, dem Boston College und dem Thinktank Autonomy teil.

Im September 2022 gaben 86% dieser Unternehmen in einer Umfrage an, dass der Versuch, die 4-Tage-Woche einzuführen, „gut“ für ihr Unternehmen funktioniere. Etwa 95 % der befragten Unternehmen gaben an, dass die Produktivität seit der Einführung entweder gleich geblieben oder sogar gestiegen ist.

Joe Ryle, der Direktor der Kampagne, ist überzeugt, dass die Einführung der 4-Tage-Woche an Dynamik gewinnt. Sein Ziel:

„Wir wollen, dass die 4-Tage-Woche bei vollem Lohn bis zum Ende des Jahrzehnts zur Arbeitsnorm in diesem Land wird. Deshalb wollen wir in den nächsten Jahren viele weitere Unternehmen dafür gewinnen“, sagte Ryle.

Die meisten Unternehmen, die sich offiziell für die 4-Tage-Woche entschieden haben, gehören zum Dienstleistungssektor, z. B. Technologie-, Veranstaltungs- oder Marketingunternehmen. Der Kampagne zufolge haben sich jedoch auch einige Arbeitgeber:innen aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe angeschlossen.

Wie sollen wir in Österreich die Teuerung bzw. ihre Folgen bekämpfen?

Maximal 4 Antwortmöglichkeiten

  • Steuern auf Arbeit senken, dafür Steuern auf Millionenvermögen erhöhen 20%, 11 Stimmen
    20% aller Stimmen 20%
    11 Stimmen - 20% aller Stimmen
  • Mehrwertsteuer auf Lebensmittel streichen 17%, 9 Stimmen
    17% aller Stimmen 17%
    9 Stimmen - 17% aller Stimmen
  • Übergewinnsteuer für Energieunternehmen und Banken 17%, 9 Stimmen
    17% aller Stimmen 17%
    9 Stimmen - 17% aller Stimmen
  • Mieterhöhungen für die nächsten zwei Jahre stoppen 13%, 7 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    7 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Energiepreise stärker regulieren 13%, 7 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    7 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Höchstzinsen für Häuselbauerkredite einführen 7%, 4 Stimmen
    7% aller Stimmen 7%
    4 Stimmen - 7% aller Stimmen
  • Ganztagesschulen kostenlose machen 7%, 4 Stimmen
    7% aller Stimmen 7%
    4 Stimmen - 7% aller Stimmen
  • Mindestzinsen für bestimmte Sparprodukte einführen 6%, 3 Stimmen
    6% aller Stimmen 6%
    3 Stimmen - 6% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 54
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13. Mai 2024
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Kathrin Glösel

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