Gesundheit & Leben

Weniger Ruhezeit und längere Schichten für Ärzte

Die Regierung will die Ruhezeit von Ärzten nach dem Bereitschaftsdienst kürzen und ihre Arbeitszeit verlängern. Statt wie bisher 11 Stunden sollen Ärzte nur noch 5 Stunden Zeit zur Erholung haben. Die Ärztekammer wehrt sich gegen die geplanten Verschlechterungen im Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz.

Wenn ein Büroangestellter Überstunden macht und um 21:00 aus dem Büro nach Hause geht, darf er frühestens um 8 wieder in die Arbeit. Das ist in der Ruhezeitenregelung festgeschrieben. Damit soll er vor Überarbeitung geschützt und garantiert werden, dass er genug Schlaf bekommt. Wenn ein Arzt künftig in seinem Bereitschaftsdienst um 1 Uhr morgens eine einstündige Operation durchführt – kann er hingegen schon um 7 Uhr ins Spital gerufen werden. Das sieht das geplante Krankenanstalten Gesetz der Regierung vor.

Ärzte-Ruhezeit soll von 11 auf 5 Stunden gekürzt werden

Darin ist nämlich eine Kürzung der Mindestruhezeit bei Ärzten von 11 auf 5 Stunden verankert. Die Ärzte wehren sich gegen die Regierungspläne:

„Die geplante Novelle lehnen wir vollinhaltlich ab. Die Verkürzung der Ruhezeit im Rahmen der Rufbereitschaften und die Verlängerung der Arbeitszeit sind nicht verhandelbar“,

so Harald Mayer zu einer Resolution der der Bundeskurie der Angestellten Ärzte. Mayer ist Obmann der Kurie und Vizepräsident der Ärztekammer.

Risiko für Patienten

Kürzere Ruhezeiten könnten sich auch auf die Patienten auswirken. Wer möchte schließlich von einem Arzt behandelt werden, der nicht einmal 5 Stunde geschlafen hat? Aber auch die Verlängerung der Arbeitszeit, die mit der Novelle kommen soll, könnte sich auf die Qualität der Behandlungen auswirken. Schließlich zeigt eine Studie der Medizin Uni Wien, dass 8 Stunden Tagesarbeitszeit das gesunde Maximum sind – danach steigen Unfälle, Arbeitsfehler und auch das Krankheitsrisiko.

Schon jetzt an der Grenze des leistbaren

Doch schon jetzt ist der Arbeitsdruck im Spital schon sehr hoch. Das liegt daran, dass es in manchen Bereichen wie in der Neonatologie, der Psychiatrie und auch der Anästhesie zu wenig Personal gibt. Die kürzere Ruhezeiten führt jedenfalls nicht dazu, dass sich mehr Ärzte dazu entscheiden in einem Spital zu arbeiten.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1489 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1489 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 384 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    384 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 13%, 316 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    316 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 223 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    223 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 111 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    111 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2523
12. März 2024
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Marco Pühringer

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