Wohnen & Miete

EUGH: Der Kampf gegen die Wohnungsnot ist wichtiger als Profit-Interessen

Städte haben das Recht, die Vermietung von Wohnungen durch Plattformen wie Airbnb zu verbieten. Das hat der Eruopäische Gerichtshof in einem Urteil festgestellt. Das gibt den Städten eine Möglichkeit, gegen die Wohnungsknappheit zu kämpfen.

In immer mehr europäischen Städten leiden die Bewohner unter Wohnungsknappheit und steigenden Mieten. Ein Teil des Problems: Immer mehr Wohnungen werden durch Anbieter wie Airbnb aus dem normalen Markt gezogen und nur noch für Touristen angeboten. Paris sprach ein Verbot aus, zwei Betreiber klagten. Der Fall ging bis zum Europäischen Gerichtshof und der hat entschieden: Wenn Wohnungsknappheit herrscht, darf die Stadt eingreifen. Die Richter schaffen damit auch eine Rechtsgrundlage für andere Metropolen in Europa.

Allgemeininteresse wichtiger als Profitinteresse

Weil sie ihre Wohnung ohne Genehmigung über Airbnb vermieten, müssen zwei Eigentümer aus Paris 15.000 Euro Strafe zahlen. Basis des Urteils war eine französische Regelung, die kurzzeitige Vermietung von Wohnungen in Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern und nahe Paris nur mit einer städtischen Genehmigung erlaubt. Mit diesem Gesetz haben große Städte in Frankreich de facto die Möglichkeit, Airbnb-Wohnungen ganz zu verbannen. Die Vermieter brachten den Fall bis zum obersten Europäischen Gerichtshof. Sie meinten, das Gesetz widerspräche den EU-Dienstleistungsrichtlinien. Stimmt nicht, haben die Richter entschieden. In ihrem Urteil stellen sie klar: Der Kampf gegen die Wohnungsnot liegt im Allgemeininteresse und darum sind solche Verbote rechtens.

Auch Wien könnte vom Urteil profitieren

Obwohl die Wohnungs-Situation in Wien deutlich entspannter ist als in Paris, ist das Urteil auch eine gute Nachricht für die Wienerinnen und Wiener. Sollte es zu Spannungen am Wohnungsmarkt kommen, könnte die Stadt eingreifen und Verbote aussprechen. Erst im Jänner ging die Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal gegen Airbnb-Vermieter in Gemeindebauwohnungen vor.

60.000 Euro durch Airbnb – pro Monat

Generell hat sich Vermietung via Airbnb zu einem richtigen Business entwickelt. Insgesamt werden alleine in Wien rund 81 Millionen Euro pro Jahr durch die Plattform eingenommen, wie eine Studie der TU Wien zeigt. Dabei handelt es sich aber meistens nicht um Studenten, die ein unbelegtes WG-Zimmer oder eine Couch für kurze Zeit anbieten. Viel eher sind es große Anbieter, die den Markt dominieren. Zwei Drittel aller Einnahmen davon gehen an die größten 20 % der Anbieter. Die obersten 0,4 % nehmen monatlich individuell zumindest € 13.500 ein.

Der Airbnb-Bestverdiener chasht alleine 60.000 Euro monatlich. Diese ungleiche Einnahmenverteilung liegt auch daran, dass sich die Plattform weit von ihrer Grundidee wegbewegt hat. Von der ursprünglich Inspiration Couchsurfing, ein Konzept, bei dem man sich seinen Wohnraum mit den Gästen teilt und sie auf der Couch unterbringt, ist man mittlerweile meilenweit entfernt. Viele Anbieter haben mehrere Wohnungen und kaufen oder mieten sie extra zu diesem Zweck an.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1539 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1539 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 399 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    399 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 325 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    325 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 239 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    239 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 120 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    120 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2622
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Marco Pühringer

Neue Artikel

1. Mai – Seine Geschichte und Bedeutung für unsere Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und faire Löhne

Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Der Feiertag…

30. April 2024

Niederösterreich: So halbiert eine rote Gemeinde den Strompreis für alle

In der Gemeinde Trumau wird bald Realität, was sich viele lange erträumt haben: Strom zum…

30. April 2024

Korruption in der FPÖ? Ermittlungen gegen Kickl, Strache & Hofer

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere FPÖ-Politiker:innen. Der Verdacht: Bestechung und Untreue. Herbert Kickl,…

30. April 2024

Andreas Babler’s Herz und Hirn Rede: Hier sind seine 24 Ideen für Österreich

Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…

27. April 2024

Industriellenvereinigung fordert 41-Stunden-Woche und weniger Feiertage

Mehr arbeiten bei gleichem Lohn: Die Industriellenvereinigung fordert eine 41-Stunden-Woche. Zusätzlich sollen auch noch Feiertage…

26. April 2024

SPÖ-Chef Andreas Babler will gratis Öffis für alle unter 18

SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler präsentiert am Samstag in seiner „Herz-und-Hirn“-Rede 24 Projekte, die Österreich wieder gerechter…

25. April 2024