Arbeit & Freizeit

Sinnlose Jobs: Jeder Vierte zweifelt am Nutzen der eigenen Arbeit

Viele Beschäftigte finden ihre eigenen Jobs sinnlos – besonders häufig in der Werbebranche, bei Versicherungen und im Finanzsektor. Lehrer, Feuerwehrleute oder Pflegekräfte hingegen sind überzeugt, dass sie sinnvolle Arbeit leisten. Insgesamt bewerten 8 Prozent aller Beschäftigten ihre Arbeit als sinnlos oder sogar schädlich, weitere 17 Prozent zweifeln am Nutzen ihres Jobs für die Welt. Das heißt: Für jeden 4. Beschäftigten ist nicht klar, wozu die Arbeit gut sein soll, die er oder sie macht.

Wie viele Menschen finden ihre Arbeit sinnvoll? Das wollten die beiden Ökonomen Robert Dur und Max van Lent herausfinden und haben die Antworten von 100.000 Beschäftigten in 47 Ländern in einer Studie untersucht. Die ernüchternde Antwort: Jeder 4. unter ihnen findet die eigene Arbeit nicht sinnvoll. 8 Prozent bewerten die eigene Arbeit als sinnlos oder schädlich. 17 Prozent sind sich nicht sicher, ob ihre Tätigkeit irgendeinen Nutzen für die Gesellschaft hat.

Viel weniger Sinnlos-Jobs im öffentlichen Sektor

Dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor: Im öffentlichen Sektor bewerten nur drei Prozent ihre Arbeit als nutzlos – deutlich weniger als im privaten Sektor.

Und das hat vor allem einen Grund: Polizisten, Feuerwehrleute, Menschen in Gesundheitsberufen oder Lehrer – sie alle arbeiten im öffentlichen Sektor. 0 Prozent von ihnen bewerten ihren Job als sinnlos, wie die Studie zeigt.

Regierungsangestellte und Heeresangehörige hingegen stellen den Sinn ihres Jobs öfter in Frage.

Es gibt viel mehr sinnlose Berufe in der Privatwirtschaft als im öffentlichen Sektor. Der öffentliche Sektor scheint also Ressourcen sinnvoller einzusetzen als der private.

Menschen wollen sinnvolle Arbeit, die anderen nützt

Ein Grund ist, dass es im öffentlichen Sektor viel weniger Marketing-, Finanz- oder PR-Jobs gibt. Denn dort haben Menschen besonders oft das Gefühl, anderen eher zu schaden als zu helfen. Ein Beispiel: Werbung und Verkauf nutzen die psychologischen Schwächen der Menschen aus, um ihnen Produkte zu verkaufen, die sie nicht brauchen. Oder: Banker wissen, dass sie Kunden Kredite einreden, die sie nicht zurückzahlen können. Oder Versicherungsangestellte wissen, dass sie Pakete verkaufen, die niemand braucht. Viele Menschen, die diese Arbeit machen, leiden unter ihr.

Unter ihnen sind Menschen mit guten Karrieren, Studienabschlüssen und zum Teil hohen Einkommen. Sie arbeiten im Marketing oder im Finanzwesen. Aber fragt man sie, ob ihre Arbeit der Gesellschaft nützt, antworten sie: Eigentlich ist das, was ich mache nutzlos, wenn nicht sogar schädlich. Die Antwort ist unter Führungskräften gleich stark verbreitet wie unter normalen Beschäftigten.

Wenn die Einschätzung der Beschäftigten stimmt, dass ihre Arbeit nutzlos oder gar schädlich ist, dann ist das vor allem eines: Eine riesige Verschwendung von Ressourcen.

Denn natürlich wünscht sich die große Mehrheit der Befragten einen sinnvollen Job und leidet unter dem Gefühl, keine nützliche Arbeit zu machen. Sie wären weit zufriedener und motivierter, wenn sie sinnvolle Arbeit machen dürften.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1476 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1476 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 382 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    382 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 309 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    309 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 220 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    220 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 110 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    110 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2497
12. März 2024
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Patricia Huber

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