Burgenland

Das Burgenland führt 2.400 Mindestlohn ein – die ÖVP findet: Reinigungskräfte müssen weniger bekommen

Im Burgenland werden alle Beschäftigte im Einflussbereich des Landes ab 2020 2.400 Euro brutto Mindestlohn verdienen. Netto sind das 1.700 Euro. „Ein gerechter Lohn“ findet Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil. Doch der ÖVP sind 10 Euro pro Stunde zu viel – besonders für Reinigungskräfte.

ÖVP und Industriellenvereinigung (IV) schäumen, denn ab 2020 soll im Burgenland  ein Anspruch auf 1.700 Euro netto bestehen. Jeder Mitarbeiter im Landesdienst und in der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H.) wird für eine Vollzeitstelle 2.400 Euro brutto im Monat verdienen – das sind 10 Euro pro Stunde. Landesnahe Betriebe und Gemeinden werden folgen. Von der Putzfrau bis zum Hilfsarbeiter im Bau oder dem Koch – alle sollen am Ende des Monats 1.700 Euro rausbekommen.

„Wir sind die Partei der Arbeiter. Wir haben für einen sozialpolitischen Ausgleich zu sorgen. Wir wollen keine prekären Dienstverhältnisse wie in Deutschland. Bei uns steht der arbeitende Mensch im Mittelpunkt und soll auch dementsprechend wertgeschätzt werden“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Mindestlohn: Privater Sektor soll sich ein Beispiel nehmen und Löhne erhöhen

Hans Peter Doskozil (Landeshauptmann vom Burgenland)

Als das Land Burgenland die Stelle für eine Reinigungskraft mit 10 Euro Stundenlohn ausschreibt, reagiert Christoph Wolf, Landesgeschäftsführer der ÖVP Burgenland,  auf Facebook: „Ist das wirklich fair? Leistung, Verantwortung und Ausbildung sind im Burgenland nichts mehr wert.“ Wenn eine Reinigungskraft einen Lohn bekommt, von dem sie leben kann, ist das für die ÖVP zu viel.

Die Reaktion im Netz kam prompt: Da will man nicht akzeptieren, dass für die ÖVP die Arbeit einer Reinigungskraft nicht 1.700 Euro netto wert ist. „Was verdienen Sie denn, Herr Wolf?“, schreiben Facebooknutzer dort.

Höhere Einstiegsgehälter, flachere Gehaltskurve

Neben dem Mindestlohn wird die burgenländische Landesregierung auch die Einstiegsgehälter erhöhen. Als Ausgleich flacht die Gehaltskurve mit den Jahren ab. Damit kommt man jungen Mitarbeitern entgegen, die ein Haus bauen oder eine Familie gründen wollen. „Diese Umstellung bildet die Lebensrealität der Burgenländer ab“, so der Arbeitsmarktsprecher. Bedienstete im „alten“ System können sich entscheiden, ob sie in das neue Schema wechseln wollen.

Derzeit liegt das Bruttomonatseinkommen von Arbeitnehmern im Burgenland bei einem Mittelwert von 2.202 Euro, wie die Statistik Austria 2017 erhoben hat. Der neue Mindestlohn liegt 200 Euro darüber.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1633 Stimmen
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    1633 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 435 Stimmen
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    435 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 346 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    346 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 256 Stimmen
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    256 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 133 Stimmen
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    133 Stimmen - 5% aller Stimmen
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12. März 2024
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