Klimawandel

Club of Rome: „Wir werden die Welt nicht retten, wenn nicht die reichsten zehn Prozent die Rechnung bezahlen“

Der Club of Rome sieht das globale Wirtschaftssystem „am Scheideweg“. 50 Jahre nach der bahnbrechenden Studie „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlichen die Wissenschafterinnen und Wissenschafter einen neuen Appell an die Politik: „Wir werden die Welt nicht retten, wenn nicht die reichsten zehn Prozent die Rechnung bezahlen“. Die Eliten müssen kräftig besteuert werden, um öffentliche Investitionen in eine soziale und ökologische Infrastruktur zu finanzieren. 

Der Club of Rome hat bereits 1972 die bahnbrechende Studie „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht. Der Bericht warnte damals, dass die profit-und wachstumsgetriebene Wirtschaftsweise uns Mitte des 21. Jahrhunderts in die Katastrophe führen werde – Nahrungsmittel und Wohlstand würden schwinden. „Mehr oder weniger“ habe man richtig gelegen, sagte Co-Autor Johan Rockström am Dienstag bei der Präsentation der neuen Studie des Club of Rome. Er leitet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

50 Jahre später veröffentlichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „Eine Erde für alle“. Die Hauptaussage lautet: Wir können die Kurve noch kriegen. Das Klima-Problem lässt sich lösen, wenn die soziale Ungleichheit verringert wird. Denn: „Innerhalb der nächsten 50 Jahre wird das derzeitige Wirtschaftssystem soziale Spannungen verstärken und den Wohlstand verringern.“

Das oberste zehn Prozent vereint die Hälfte aller Einkommen auf sich

Das führte Jorgen Randers, der schon an „Grenzen des Wachstums“ mitgearbeitet hat, zu der These: „Wir werden die Welt nicht retten, wenn nicht die reichsten zehn Prozent die Rechnung bezahlen“. Damit meinte er die obersten „zehn Prozent“ der Bevölkerung, die national und global die Hälfte aller Einkommen auf sich vereinen. Die Elite müsse jährlich zwei bis vier Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts bezahlen. Mit diesem Geld könnten die größten Probleme gelöst werden, so die AutorInnen.

Möglich wäre das durch Vermögens-, Konzern-, und Erbschaftsteuern, das Schließen aller Steueroasen und dem Kampf gegen Steuerbetrug. Ohne außergewöhnliche Maßnahmen zur Umverteilung des Reichtums in den nächsten 50 Jahren, so die Experten, würden Gesellschaften so dysfunktional, dass sie den Klimawandel nicht mehr abwenden könnten. Schaffen wir die Kurve nicht, müssen die kommenden Generationen in einer Welt leben, die viel weniger attraktiv und lebenswert sei.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1683 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1683 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 452 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    452 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 358 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    358 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 270 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    270 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 136 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    136 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2899
12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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