Es ist dringend notwendig, soziale Kontakte zu vermeiden und die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Doch viele Menschen scheinen das trotz drastischer Maßnahmen der Regierung noch nicht wirklich ernst zu nehmen. Das ist nicht verwunderlich: In den letzten Jahren wurde uns oft Angst gemacht – ohne wirklichen Grund. Diesmal ist die Bedrohung real – und sie wird nur kleiner, wenn wir sie ernst nehmen.
Während in Italien und Spanien bereits Ausgangssperren herrschen, geht das Leben in Österreich vielfach noch seinen gewohnten Weg: Trotz der Warnungen der Regierung, der großen Medien und aller Experten sind Spielplätze, Skipisten und Lokale gefüllt.
Viele Menschen scheinen das Problem nicht ganz ernst zu nehmen. Und das kann man niemandem verübeln: In den letzten zwanzig Jahren haben rechtspopulistische Parteien und Boulevard eine Krise nach der anderen prophezeit: Ob Sekten oder Blutschokolade, ob Flüchtlinge oder tschechische Atomkraftwerke – ständig wurde ein Bild gemalt, das Österreich kurz vor dem Zusammenbruch sah.
Es ist wie mit der griechischen Fabel vom Hirtenjungen und vom Wolf. Aus Langeweile ruft der Hirtenjunge immer wieder: „Achtung, der Wolf kommt!“. Die Dorfbewohner kommen zur Hilfe gelaufen, müssen aber feststellen, dass der Junge sich einen Spaß erlaubt hat. Als dann der Wolf wirklich kommt, reagiert niemand auf seinen Hilferuf. Und der Wolf frisst die Schafe und den Hirtenjungen.
Jetzt ist der Wolf wirklich da. Der Corona-Virus ist keine Pseudo-Bedrohung, sondern eine reale. Viele Menschen scheinen den Ernst der Situation aber nicht erkannt zu haben. Sie leben normal weiter, treffen sich mit Freunden, veranstalten Geburtstagsfeste und gehen in Restaurants. Dabei ist es entscheidend, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zurückzufahren. Je weniger Menschen zusammenkommen, desto langsamer breitet sich der Virus aus.
Und es kommt tatsächlich auf jeden einzelnen an. Das zeigt uns die Entwicklung in Südkorea: Dort war der Virus so gut wie unter Kontrolle. Bis eine Person mehr als 30 andere Menschen in einer Kirche angesteckt hat. Und die haben dann weitere Menschen angesteckt. So hat diese Person innerhalb weniger Tage zwischen 1000 und 2000 Menschen infiziert. Bei einer Sterberate von 1% sind das vielleicht 10 Tote. Für ein paar Kirchenbesuche.
Das kann jedem von uns auch passieren: Bevor wir überhaupt wissen, ob wir die Krankheit haben, können wir unzählige Menschen anstecken. Also nehmen wir Corona ernst. Übernehmen wir Verantwortung. Und bleiben wir zuhause.
Maximal 4 Antwortmöglichkeiten
Am 27. April 2024 fand in Wieselburg der Bundesparteirat der SPÖ statt. Dort hielt der…
Die Europäische Union (EU) vereint 450 Millionen Menschen in Europa. Damit ist sie eine der…
Immer weniger Kassenärzt:innen, dafür immer mehr Wahlärzte: Eine gute und schnelle Gesundheitsversorgung ist zunehmend eine…
Nach großangelegten Pilotprojekten zur 4-Tage-Woche in Großbritannien, Südafrika und Australien, zieht jetzt auch unser Nachbarland…