Die schleppende Durchimpfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus bezahlen wir mit mehr Toten und Kranken, mit einer längeren Krise und mehr Lockdown-Zeiten. Obendrein kostet das unprofessionelle Vorgehen der Kurz-Regierung Österreich auch sieben Milliarden Euro. Vier Monate liegt man hier hinter den USA, was das Impftempo angeht. Das liegt zum einen am Export europäischer Impfdosen, aber auch am 200 Millionen Euro-Deckel des österreichischen Finanzministers zu Beginn der Impfbeschaffung.
Vier Monate liegt Österreich beim Durchimpfen der Bevölkerung hinter den USA. Diese Verzögerung kostet das Land zumindest 7 Milliarden Euro an Wohlstandsverlusten, hat das sozialliberale Momentum-Institut ausgerechnet. Kommt dazu noch ein weiterer harter Lockdown, steigt der Verlust sogar auf 12,5 Milliarden Euro. Das Budget-Limit für die Impfungen von 200 Millionen Euro, auf die Finanzminister Blümel zu Beginn der Impfbeschaffung bestanden hat, schlägt jetzt als Milliardenverlust zurück.
Auf fast die Hälfte der angebotenen Moderna-Impfdosen hat Österreich bei der EU-Beschaffung verzichtet. Insgesamt hätte die Kurz-Regierung schon sieben Millionen mehr Impfdosen für die Bevölkerung ankaufen können – ließ sie aber liegen.
Neben der österreichischen Fehlkalkulation liegt der Grund für den Impf-Rückstand aber vor allem an der hohen Exportquote des Impfstoffes in der EU, meint Momentum-Institutsleiterin Barbara Blaha.
42 Prozent der in Europa produzierten Dosen gehen in Länder außerhalb der EU. Während die USA und Großbritannien ihre Impfstoffe zur Gänze selbst verwenden, habe die EU nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg rund 42 Millionen Dosen Impfstoff exportiert. Nur 57 Millionen Dosen seien in der EU verabreicht worden. Hauptabnehmer des Impfstoffs aus der EU seien Großbritannien, Kanada, Japan und Mexiko. In Großbritannien stamme rund jede dritte verimpfte Dosis aus der EU.
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