Die EU bestraft Google mit der Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro – innerhalb von 90 Tagen muss der Konzern die Anschuldigungen beheben, sonst muss er pro weiterem Tag 5 Prozent seines Tagesumsatzes bezahlen. Das ist die höchste Kartellstrafe, die es in der EU je gegeben hat.
Vorgeworfen wird Google mit dem Smartphone-Betriebssystem „Android“ die eigene Suchmachine und eigene Apps gegenüber den Mitbewerbern unfair zu bevorzugen:
Android läuft auf 4 von 5 Smartphones auf der Welt, und hat damit eine Art Monopolstellung. Diese will der Internetkonzern halten und ausbauen. Und das funktionierte gut: 95% der Suchmaschinen-Anfragen dieser Smartphones liefen über Google.
Google, wie zum Beispiel Facebook auch, bietet sein Servic vermeintlich gratis an. Geld wird mit Werbung verdient. In den USA werden 3 von 4 Dollars in der digitalen Werbung bei Google oder Facebook ausgegeben. Ein hoher Marktanteil sichert, dass Kunden zu ihnen kommen um zu werben. Zudem braucht Google die Daten. Denn erst durch das Sammeln von Daten, können sie effektiv zielgruppengerechte Anzeigen schalten. Durch unser Online-Verhalten können sie unsere Bedürfnisse erfahren, manchmal auch bevor wir sie selbst kennen.
Sie verhalten sich bei ihren Suchergebnissen auch nicht immer neutral. 2017 konnte eine jahrelange Ermittlung der EU nachweisen, dass Google beim Preis-Vergleichs-Service eigene Services bevorzugt. Und wurde zu einer Strafe von 1,7 Milliarden Dollar verurteilt. Google ist gegen dieses Urteil in Revision.
Am virtuellen Software-Markt „Google Play“ hängt Google aber auch noch aus einem anderen Grund: bei jedem Kauf auf dieser Plattform schneidet Google als Vermittler mit. Ein Rivale, Aptoide, hat erst vor kurzem eine Beschwerde eingereicht, da ihre Plattform plötzlich nicht mehr auf einigen Geräten funktionierte.
Google arbeitet hart und mit viel Weitsicht daran das Monopol zu halten. So hat Googles Mutterkonzerne Alphabet auch einen Risikokapitalfonds unter den Namen „Google Ventures“, mit dem sie sich Beteiligung an Startups sichern. Viele dieser Startups unterstützen Google in seinem Hunger nach Daten. NEST zum Beispiel ist ein klassischer Smart Living-Anbieter und Teil des Google-Imperiums. Der „smarte“ Thermostat sammelt beispielsweise Daten über unser Heizverhalten. Mittlerweile gehören Türklingel, Überwachungskamera und Rauchmelder ebenfalls zum Sortiment.
Google und Co handeln mit Informationen – wenn sich diese Firmen in ihren Feldern allerdings zu Monopolen entwickeln, haben sie auch die Hoheit über die Verteilung von Informationen. Wir müssen darauf vertrauen, dass diese Konzerne keine Agenda verfolgen und Informationen neutral behandelt. Denn es ist schon heute so – eine Webseite die Google nicht listet, existiert de facto nicht. Es reicht in Wahrheit schon, sie auf Seite 2 der Suchergebnisse zu verbannen.
Wir müssen ebenfalls darauf vertrauen, dass ihre Systeme nicht durch Dritte manipuliert werden können. Mark Zuckerberg von Facebook hat sich erst kürzlich vor dem US-Senat verantworten müssen, weil seine Firma zu lasch mit den Daten ihrer User umgegangen ist, und diese Daten wiederum im US-Wahlkampf missbraucht wurden. Oder denken wir an die Debatte über die wahrscheinliche, russische Einflussnahme Russlands bei denselben Wahlen.
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