Europa

Diese Vorteile hat uns die EU gebracht – 12 Facts, die du noch nicht kennst

Die EU ist die europäische Union für Politik und Wirtschaft. Sie entwickelt sich seit 1951 und besteht heute aus 28 Mitgliedsstaaten – Österreich ist seit 1995 dabei. Viele Menschen fragen sich: Was macht die EU für mich? Welche Vorteile habe ich von der EU? Wir haben die wichtigsten 12 Facts gesammelt:

Mehr Arbeitsplätze, weniger Arbeitslosigkeit

Alle EU-Bürger können wohnen, arbeiten und in Pension gehen, wo auch immer in Europa sie wollen. Das vergrößert den Arbeitsmarkt enorm. Außerdem brachte der EU-Beitritt Österreich ein anhaltendes Wirtschaftswachstum von ca. 1% pro Jahr. Zusätzlich wurden 400.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

 

Verpflichtender Abbiegeassistent für LKW

Jährlich sterben Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel von LKW. Abbiegeassistenten sind Warnsysteme, die den toten Winkel ausgleichen und das geringe Blickfeld des Fahrers erweitern. In Österreich hat sich Verkehrsminister Hofer gegen verpflichtende Abbiegeassistenten ausgeprochen – im Interesse der Transportunternehmen.

Die Abbiegeassistenten kommen dennoch: Das EU-Parlament hat die Abbiegeassistent-Verpflichtung für LKW beschlossen. Ab 2023 sollen keine Neufahrzeuge ohne diese Technik in Betrieb gehen. Betriebe, die ihre LKW bereits vorher freiwillig nachrüsten, werden dabei finanziell unterstützt.

Übrigens hat die FPÖ von Verkehrsminister Hofer auch im EU-Parlament gegen Abbiegeassistenten gestimmt.

 

Abschaffung der Roaming-Gebühren

Die EU hat 2017 die Roaming-Gebühren abgeschafft. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wenn man außerhalb des „Heimnetzes“ das Handy nutzt, gibt es keine Zusatzkosten mehr: Mit österreichischem Handy in Deutschland, Spanien oder Schweden telefonieren und surfen, war früher sehr teuer – jetzt kostet es gleich viel wie innerhalb Österreichs.

So bleibt die böse Überraschung nach Urlaubsende aus: Fast vierzig Millionen Euro sparen sich die Österreicher im Jahr laut der Telekom-Regulierungsbehörder RTR.

 

 

Erasmus+

Das EU-Projekt gibt 18- bis 30-Jährigen die Chance, überall in Europa zu studieren oder ein mehrmonatiges Freiwilligenprojekt zu absolvieren. Dabei werden Reisekostenpauschale, Taschengeld und Verpflegung von der EU gedeckt. Deutschland, Spanien und Großbritannien sind übrigens die beliebtesten Reiseziele.

Insgesamt haben neun Millionen junge Menschen den europäischen Bildungsaustausch genützt, Österreichs Studierende werden mit 49 Mio. Euro von der EU gefördert.

 

Weniger Stau durch den freien Personenverkehr

Wenn wir im Sommer mit dem Auto auf Urlaub fahren, hat das früher vor allem geheißen: Stau an der Grenze. Weil aber (bis auf wenige Ausnahmen) innerhalb der EU keine Pässe mehr kontrolliert werden, fällt dieser Grund für lange Wartezeiten auf der Autobahn weg.

 

Förderung für Österreichische Landschaft und Natur

Der Semmering-Basistunnel, der die Steiermark direkt per Zug mit Niederösterreich verbindet, ist von der EU kofinanziert. Doch nicht nur die Menschen kommen in Zukunft schneller von Mürzzuschlag nach Gloggnitz und von Graz nach St. Pölten. Durch den Warentransport auf Schiene wird pro Tonne Fracht rund 15-mal weniger CO2 ausgestoßen als beim LKW-Transport.

Bedrohte Landschaft wird geschützt. Im Ausseerland, in den Marchauen und am Bodensee-Ufer finden sich die schönsten und schützenswertesten Plätze unter Schirmherrschaft der EU. Hier werden Auen und Moore renaturiert, Mischbaumarten angesiedelt und Wassersperren abgebaut. Spezielle Maßnahmen schützen bedrohter Vogel- und Fischarten sowie seltene Pflanzen. Außerdem sorgen die Reformen in der Fischereipolitik für die Nachhaltigkeit des Fischfangs und so für die Rettung der Fischbestände.

Der neue ArbeiterInnenstrand an der Alten Donau bietet viele Vorteile: Platz, Schatten und einen direkten Wasserzugang. Die EU hat ihn mitfinanziert. Er ist die größte Grünraumrückgabe der Stadt Wien an die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten.

 

Verbot von Einweg-Plastik

Seit den 1960er-Jahren hat sich der Plastikverbrauch verzwanzigfacht. Er liegt derzeit bei 322 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Österreicher verbraucht jährlich 34 kg. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt, der Rest landet in der Umwelt. Dort bleibt er lang. So braucht eine Plastikflasche 450 Jahre, um sich vollständig zu zersetzten. In unseren Meeren schwimmen bereits um die 150 Millionen Tonnen Plastikmüll – und landen schließlich in unserer Nahrung.

Die EU hat daher ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik beschlossen. Ab 2021 ist Einwegplastik verboten, für die es nachhaltige Alternativen gibt. Konkret sind das Plastikteller, Besteck, Strohhalme und Verpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol, wie sie beim To-Go-Kauf von heißen Lebensmitteln oder Getränken benutzt werden. Alles Plastikprodukte, die besonders häufig im Meer landen.

Für Plastik-Produkte, die weiterhin im Umlauf sind, gibt es ein besseres Recycling-System.

 

Ausbildungsgarantie für Europas Jugend

Die EU garantiert allen jungen Menschen unter 25 Jahren im Falle von Arbeitslosigkeit einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Sie unterstützt Länder beim Aufbauen von Jugendprogrammen.

Auch mit Hilfe dieser Maßnahme konnte die Jugendarbeitslosigkeit von 24 % (2013) auf 14 % im Jahr (2019) gesenkt werden.

 

Sauberer Strom

Die Energiepolitik der EU widmet sich erneuerbarer Energie. Im Burgenland wurden zum Beispiel in 10 Jahren über 28,5 Millionen Euro aus EU-Geldern in nachhaltige Energie-Projekte investiert. Mittlerweile wird der gesamte burgenländische Strombedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt und es werden sogar Überschüsse produziert.

 

Sichere Lebensmittel

Die strengen Kontrollen garantieren die Sicherheit der gesamten Nahrungsmittelkette in der ganzen EU. Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe müssen klar gekennzeichnet werden. Das heißt zum Beispiel auch, dass man Ernährungsinformationen für Konsumenten eindeutig ausweisen muss.

 

Frieden

Einer der wichtigsten Vorteile der EU ist ohne Zweifel die Sicherung des Friedens. Die Weltkriege, der 30-jährige Krieg, der Deutsch-Französische Krieg – Europa war seit den Römern und Germanen ein von Kriegen gebeutelter Kontinent. Alle 20 bis 30 Jahre starben große Teile der Bevölkerung in Schlachten, durch Hunger und Krankheiten. Seit der Gründung der EU herrscht zwischen den Staaten Europas Frieden. Diese 70-jährige Periode des Friedens haben wir der Europäischen Union zu verdanken.

 

Weiterlesen
5 Gründe, die EU trotzdem zu lieben haben wir schon mal hier für euch gesammelt.
Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1662 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1662 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 442 Stimmen
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    442 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 351 Stimme
    12% aller Stimmen 12%
    351 Stimme - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 266 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    266 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 134 Stimmen
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    134 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2855
12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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