Der Juni ist heiß. Nicht nur in Österreich, wo gerade Temperaturen von bis zu 38 Grad erreicht werden. Auch in Kanada ist eine Hitzewelle ausgebrochen: 47,9 Grad wurden gemessen. In den Northwest Territories – jenem Bundesstaat, der bis in die Arktis reicht – wurden 38 Grad erreicht. Sogar Corona-Impfzentren mussten wegen der Hitze ihren Betrieb einstellen. Auch Unwetter werden mehr: in Österreich richtete Hagel mehr als 30 Millionen Euro Schaden an. Für Meteorolog:innen sind das die Folgen des Klimawandels.
Noch nie wurden so hohe Temperaturen in Kanada gemessen. Mit 47,9 Grad ist es dort gerade heißer als in Dubai. Fast ganz Nordamerika ist von der Hitzewelle betroffen. Der kanadische Meteorologe Jeff Berardelli erklärte, dass die Temperaturen „sogar für einen Meteorologen unglaublich“ seien. Schuld an der „verrückten Wetterlage“ sei ein starkes „atmosphärisches Blockierungsmuster“, also eine Wetter-Konstellation, die die Hitze in einem Gebiet aufstaut. Er verwies dabei auch auf die Klimakrise. Dies mache „das Unmögliche nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich“. Auch in Österreich macht sich der Klimawandel bemerkbar: In den letzten zwölf Jahren gab es keinen einzigen normal warmen Juni – alle waren deutlich zu heiß.
Auch über das gesamte Jahr gesehen spürt man die Erderwärmung in Österreich deutlich. Waren früher Sommer mit über 20 Hitzetagen eine absolute Seltenheit – zwischen 1955 und 1999 gab es nur zwei so heiße Sommer – sind sie heute üblich. Zwischen 2000 und 2020 kamen sie 13 Mal vor. Die letzten fünf Sommer hatten allesamt über 20 Hitzetage– darunter Rekord-Jahre wie 2015 mit 42 derartigen Tagen.
Neben der enormen Hitze nehmen aber auch Umweltkatastrophen und andere extreme Wetter-Ereignisse zu: Im Februar gab es eine Kältewelle in Texas, bei der 57 Menschen ums Leben kamen. In Tschechien wütete Mitte Juni ein Tornado, bei dem mindestens fünf Menschen starben. Diese Katastrophe war auch in Österreich spürbar: Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen verwüsteten Gemeinden in Ober– und Niederösterreich. Insgesamt beläuft sich der Hagelschaden für die Landwirte alleine im Juni dieses Jahres auf rund 30 Millionen Euro.
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