Arbeit & Freizeit

5 Gründe für einen arbeitsfreien Karfreitag

Der Europäische Gerichtshof hat entschieden: Der Karfreitag darf nicht nur für evangelische und altkatholische Beschäftige ein Feiertag sein. Der Staat muss alle Arbeitnehmer gleich behandeln. Während Gewerkschaft und SPÖ den Karfreitag für jeden Beschäftigten zum Feiertag machen wollten, schicken ÖVP und FPÖ die Beschäftigten weiterhin an diesen Tag ins Büro und auf den Bau. Obwohl ÖVP und FPÖ den Arbeitnehmern den 12-Stunden-Tag zumuten und die Gewinne der Unternehmen sprudeln, hätten Arbeitnehmer kein Recht auf einen zusätzlichen freien Tag. Doch die Beschäftigten in Österreich verdienen einen arbeitsfreien Freitag – aus mehreren Gründen:

1 – Sie arbeiten viel – auch im internationalen Vergleich

Die Regel-Arbeitszeit ist in Österreich deutlich höher als in anderen Ländern. Pro Jahr ist sie um 57 Stunden länger als in Deutschland, um 74 Stunden länger als in Schweden und sogar um 103 Stunden länger als in Dänemark.

2 – Die Beschäftigten müssen den 12-Stunden-Tag schlucken

ÖVP, FPÖ und Neos haben den 12-Stunden-Tag durchgepeitscht – ohne Verhandlungen mit der Gewerkschaft oder anderen Sozialpartnern. Unternehmen können jetzt einseitig Überstunden bis hin zu einer 60-Stunden-Woche anordnen, der Betriebsrat muss nicht mehr zustimmen. Die Erfahrung der ersten Monate zeigt: Jede 5. Überstunde bleibt unbezahlt und ohne Zeitausgleich.

3 – Immer weniger Beschäftigte erreichen ihren vollen Urlaubsanspruch

Arbeitnehmer haben nach 25 Arbeitsjahren Anspruch auf eine 6. Urlaubswoche. Dafür müssen sie aber 13 bis 20 Jahre beim aktuellen Arbeitgeber gearbeitet haben. So lange Dienstjahre in einer Firma sind heute sehr selten: Jobwechsel werden häufiger und kaum jemand bekommt mehr eine 6. Urlaubswoche. Der Urlaubsanspruch bleibt niedrig, Unternehmen ersparen sich dadurch viel Geld.

4 – Wirtschaftsvertreter verbreiten falsche Zahlen

Die Wirtschaftskammer behauptet, der freie Karfreitag würde Unternehmen 600 Millionen kosten. Diese Summe ist falsch. Denn sie geht davon aus, dass alle Beschäftigten in ganz Österreich 8 Stunden weniger arbeiten. Doch ein Freitag ist bei vielen kein 8-Stunden-Tag. Außerdem sehen bereits jetzt viele Kollektivverträge und betriebliche Regelungen vor, dass der Karfreitag ganz oder teilweise freigegeben wird.

5 – Unternehmen können sich einen freien Tag für ihre Mitarbeiter leisten

Österreichs Unternehmen geht es sehr gut und Arbeiter und Angestellte sind sehr lukrativ für ihr Unternehmen – sie schaffen einen Rein-Gewinn von 38.000 Euro pro Peron und Jahr. Ein freier Karfreitag würde nicht einmal ein halbes Prozent der jährlichen Lohnkosten betragen. Unternehmen könnten sich das also problemlos leisten.

Die ÖVP-FPÖ-Regelung

Dennoch wird der Karfreitag künftig kein gesetzlicher Feiertag sein. Wer freihaben will, muss einen Urlaubstag opfern. Der Vorschlag kommt vom Handelsverband. Die Regierung hat damit eine Forderungen der Wirtschaft kopiert. Doch das gilt nicht für die Minister: Kanzler Kurz, Vizekanzler Strache, Sozialministerin Hartinger-Klein, Bildungsminister Faßmann, Verkehrsminister Norbert Hofer, Außenministerin Kneissl, Familienministerin Bogner-Strauß und Kanzleramtsminister Blümel gönnen sich am Karfreitag einen freien Tag – wie die Kleine Zeitung berichtet.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1903 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1903 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 509 Stimmen
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    509 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 387 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    387 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 300 Stimmen
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    300 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 163 Stimmen
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    163 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 3262
12. März 2024
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