Klimawandel

Eine Gemeinde verzichtet auf Asphalt und wird zum Klima-Vorbild

Die kleine Marktgemeinde zählt weniger als 5.000 Einwohner. Und sie nimmt die Klimakrise ernst. Mit seiner Klimapolitik hat sich Ober-Grafendorf in Niederösterreich zum Vorbild für ganz Österreich entwickelt. Auch das Gemeindeleben im Zentrum wird gestärkt. Was macht Ober-Grafendorf? 

Rainer Handlfinger interessiert sich schon seit Jahren für Energieeffizienz und Umweltschutz. Der Bürgermeister von Ober-Grafendorf (SPÖ) hat nach Lösungen gesucht, um Überflutungen und Hitze der niederösterreichischen Marktgemeinde einzudämmen.

1. Wohnungen im Zentrum bauen, statt Wiesen betonieren

Statt nur neue Flächen am grünen Stadtrand zuzubauen, nutzt die Gemeinde schon bebaute Flächen, um dort neue Gebäude – auch für Wohnungen – zu errichten. Im Ortszentrum, im Gebäude einer einstigen Elektrofirma, entstehen beispielsweise in diesem Jahr 10 Wohnungen.

Bürgermeister Rainer Handlfinger nach Errichtung der Ökostraße. (©Marktgemeinde Ober-Grafendorf, Foto Durl)

Das kostet zwar mehr, ist aber klimafreundlich und gut für die Stadtentwicklung. Denn üblicherweise werden Grünflächen am Stadt- oder Ortsrand zubetoniert, um neue Wohnhäuser und Geschäfte bauen.

Das heißt: Die  Stadtzentren der  Gemeinden und Städte werden vernachlässigt – man nennt das auch den „Donut-Effekt“: Die Ortskerne sterben aus, statt Geschäften im Zentrum gibt es nur mehr Einkaufszentren außerhalb der Stadt. Die Orte sehen aus wie ein Donut mit einem Loch in der Mitte. Und wer einkauft, muss mit dem Auto an den Stadtrand fahren.

In Ober-Grafendorf kann man ohne Auto einkaufen und das Gemeindezentrum bleibt belebt – daneben wirkt sich das auch positiv auf die Umwelt aus.

2. „Ökostraße“ ohne Asphalt

Die Ökostraße in Ober-Grafendorf kurz nach der Errichtung. (©Marktgemeinde Ober-Grafendorf, Foto Durl)

Ein anderes Vorzeigeprojekt der Gemeinde ist die „Ökostraße“. Als 2015 eine Straße erneuert werden musste, ließ Handlfinger mit Gräben und Kies eine Drainage errichten – mitsamt Begrünung des Straßenrands. Auf Asphalt verzichtete er. So wird Wasser gespeichert, gefiltert und sickert dann ins Grundwasser. Die Pflanzen vor Ort filtern dann das CO2 aus der Luft und kühlen die Umgebung ab.

„Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Kühlung in etwa der Kühlungsleistung einer hundertjährigen Buche entspricht“, erklärt Bürgermeister Rainer Handlfinger (SPÖ).

Ein weiteres Plus: Diese Form der Straße ist günstiger als Bau und Erhalt einer herkömmlichen Asphaltstraße. 2016 erhielt Ober- Grafendorf für das Projekt den Energy Globe Award.

In Österreich asphaltiert man täglich 4  Fußballfelder

In Österreich werden jeden Tag 3 Hektar Land „versiegelt“, also betoniert. Das entspricht 4 Fußballfeldern. Was passiert, wenn es weniger Bäume und weniger Wiesenfläche gibt? Mehr Hitze, Abwasserprobleme, sterbende Fauna und Flora.

Asphalt heizt sich besonders schnell auf und führt zu Überhitzung. Ohne Begrünung fehlt es an Schatten – die Wege werden, vor allem ältere Menschen, im Sommer noch beschwerlicher.

Fehlende Wiesen führen auch dazu, dass Regenwasser nicht gespeichert wird. Die Klimakatastrophe verursacht öfter Gewitter und Starkregen – vom Asphalt fließt das Wasser direkt in Kanäle, die die Massen aber nicht aufnehmen können. Überflutungen auch in Wohngegenden sind die Folge.

Gründe gegen „Versiegelungen“ gibt es genügend. Ober-Grafendorf hat Alternativen entwickelt.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1469 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1469 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 378 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    378 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 307 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    307 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 214 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    214 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 109 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    109 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2477
12. März 2024
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