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32 Hausdurchsuchungen nach Neonazi-Konzert – um ein Jahr verzögert

In einer eilig einberufenen Pressekonferenz verkünden die Generalsekretäre Christian Pilnacek (Justiz) und Peter Goldgruber (Inneres) 32 Hausdurchsuchungen in der rechtsextremen Szene. Der Anlass: Ein Neo-Nazi-Konzert. Nur liegt das schon ein Jahr zurück. Der offizielle Grund für die Verzögerung: Der Krankenstand eines Staatsanwalts. Will die Regierung jetzt Härte gegen Rechstextreme zeigen, weil die Verbindung der Identitären zur FPÖ die Zeitungen füllen?

Im März 2018 findet im Raum Mürztal in der Steiermark ein Neonazi-Konzert statt. Der Sänger ist nicht nur in der Szene, sondern auch amtsbekannt – er wurde schon mal nach dem Verbotsgesetz verurteilt. Die Behörden beobachten das Konzert, stellen die Identitäten von Teilnehmern fest.

13 Monate später finden Hausdurchsuchungen statt. Beamte standen im April 2019 bei 32 Wohnungen vor der Tür. Ermittelt wird gegen 90 Beschuldigte aus allen österreichischen Bundesländern außer Tirol. Darunter auch Personen, die nicht in Österreich wohnen.

Christian Pilnacek und Peter Goldgruber – Generalsekretäre für Justiz und Inneres – loben die Arbeit der Behörden. Hier ist ein „deutlicher Schlag“ gegen die Szene gelungen, finden die beiden. Neben Sonnenrad-Fenstern, Messern, Schwertern und Schusswaffen haben die Beamten auch Neonazi-Magazine und Fahnen mit Neonazi-Symbolen gefunden.

Verzögerte Hausdurchsuchungen wegen „Dauerkrankenstand“

Über 200 Beamte sind beteiligt gewesen. Die Hausdurchsuchungen zeigen laut Goldgruber, dass die Behörden „handlungsfähig“ sind und die Szene im Blick haben. Festnahmen gibt es noch keine, dazu muss man noch die Ermittlungen abwarten.

Doch warum hat es 13 Monate gedauert, bis es zu groß angelegten Hausdurchsuchungen gekommen ist? Die Generalsekretäre erklären das mit einem „Dauerkrankenstand“ des fallführenden Staatsanwalts.

Dass ein Krankenstand dazu führt, dass Ermittlungen gegen Neonazis sich um ein ganzes Jahr verzögern, irritiert Journalisten und Politiker. Die SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz hat dazu eine parlamentarische Anfrage angekündigt.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1489 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1489 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 384 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    384 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 13%, 316 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    316 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 223 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    223 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 111 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    111 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2523
12. März 2024
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Kathrin Glösel

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