„Ausländer sind dumm und faul. Sie nutzen den Segen des österreichischen Sozialsystems aus, wollen hier nur schmarotzen. Ihre Sitten, Moral, Religion, Kultur oder Sprachen sind den unsrigen weit unterlegen.“
Wer so pervertiert denkt, will diese Menschen am liebsten einfach nur weg haben, verhindert möglichst jede Integration.
Und es ist wohl sinnlos, die FPÖ hier an Werten wie „Vernunft“ oder „Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit“ zu messen. So lange diese Gruppierung das Gefühl hat, sie findet für die Ablehnung des Fremden an sich ausreichend Stimmen, wird sie so weitermachen. Und die ÖVP es zulassen.
Denn, wichtige Randnotiz der Geschichte, ob die aktuelle ÖVP dies alles aus reinem Kalkül „nur“ toleriert oder sogar noch fleißig Stimmung mit schürt, es ist beides mE so widerlich wie auch erschreckend. Und sie wird dafür auch noch einmal zur Verantwortung zu ziehen sein.
Es ist eine gefährliche Politik, die aktuell betrieben wird. Es gibt, wie in jedem Land, in jeder Gesellschaft, ungenügende Zustände, auch Ärger oder Kritik, das ist klar. Zusammenleben gehört organisiert, Interessen der Einzelnen dabei immer wieder verhandelt, auch ausgeglichen.
Was aber passiert zuletzt allzu häufig? Gewalt und mögliche Drohpotentiale werden teils erfunden, teils überhöht. Indem man versucht die Interessen der einen gegen jene der anderen auszuspielen, bringt man bewusst Unruhe ins Land. Eine Unruhe, die zwei Dinge soll:
Umso wichtiger ist es, dass wir als Zivilgesellschaft, wie auch die Opposition, für ein anderes Bild von Gesellschaft werben. Es geht heute mehr denn je darum, zuerst auf die Einheit Mensch zu fokusieren. Auf dich, auf mich, auf uns. Es ist das Individuum, das richtig und vernünftig handelt. Oder weniger, das einen Fehler macht, einen falschen Schritt.
Es braucht eine klare Vison eines besseren Miteinanders, das daran scheitern kann, ja muss, wenn wir es zulassen, das einzelne nicht nur in Gruppen anonymisiert werden, ihrer Individualität beraubt werden. Sondern diese auch noch auseinenader dividiert werden, womöglich sogar jene am Rand. Sie stehen in keiner realen Konkurenzsituation, in keinem wirklichen Interessenskonflikt zueinander.
Anders gesagt, es wäre genug für alle da, wenn wir die Verteilungsfragen mutiger angingen. Wenn wir uns auf ein anderes Spielfeld begäben. Es ist nicht „unser Spiel“, arm gegen noch ärmer. Wir sollten es uns deswegen nicht mehr aufoktroyieren lassen. Es ist Zeit für mehr Solidarität, Nächstenliebe, Empathie – von welcher Seite her man es auch immer benennen mag. Es ist jedenfalls Zeit für Optimismus, für das Positive. Dieses Land hätte mehr als genug davon. Für alle.
Dafür stehe ich. Dafür werbe ich.
Daniel Landau ist Pädagoge, Lehrer und Bildungsaktivist. Er ist Mitbegründer verschiedener Bildungsinitiaven u. a. dem „Bildungsvolksbegehren“, „zukunft.bildung“ und „jedesK!ND“.
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