Coronavirus

Kuba kommt Italien zur Hilfe und schickt 52 Ärzte in die Krisenregion

Italien braucht dringend Hilfe: Kein anderes Land wurde so hart vom Corona-Virus getroffen – über 6.000 Menschen sind gestorben und zumindest 42.000 infiziert. Kuba hat nun 52 Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger nach Italien geschickt, um das medizinische Personal vor Ort zu unterstützen. Auch andere Staaten könnten auf die Hilfe Kubas zurückgreifen.

In Italien sind bereits über 6.000 Menschen am Corona-Virus gestorben. Kuba hat nun ein Team aus Medizinern in die Lombardei geschickt, um die italienischen Kollegen im Kampf gegen das Virus zu unterstützen.

„Wir haben Nachrichten von Freiwilligen erhalten, die bereit sind, überall hinzugehen, um in dieser globalen Gesundheitskrise zu helfen“, sagt Jorge Delgado vom kubanischen Gesundheitsministerium.

Insgesamt 52 kubanische Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger landeten in Mailand. Sie sollen das italienische Gesundheitssystem zunächst für drei Monate unterstützen. Denn die Krankenhäuser in der besonders betroffenen Region Lombardei sind hoffnungslos überlastet. Es besteht ein erheblicher Personalmangel zur Versorgung von Coronavirus-Patienten. Das kubanische Ärzteteam wird also dringend benötigt und wurde am Mailänder Flughafen mit Applaus empfangen.

Kuba hilft aber nicht nur mit Personal aus – auch Medikamente aus Kuba sind derzeit im Einsatz. China verwendet etwa das in Kuba entwickelte antivirale Medikament „Interferon alfa-2b“ zur Behandlung des Coronavirus.

„Armee der weißen Kittel“

Dies ist nicht das erste Mal, dass kubanische Ärzte in Notfällen helfen. Kuba hat sich bereits während der schweren Ebola-Epidemie in Westafrika solidarisch gezeigt. Damals versorgten mehr als 460 Ärzte und Krankenschwestern die Ebola-Infizierten in Sierra Leone, Liberia und Guinea. 165 von ihnen arbeiteten direkt im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO.

„Armee der Weißkittel“ nannte Fidel Castro die international entsandten Ärzte. Nach Angaben des kubanischen Gesundheitsministeriums gab es seit 1963 über 600.000 Einsätze in 164 Ländern. Derzeit sind rund 30.000 Spezialisten in 67 Ländern, insbesondere in Afrika und Lateinamerika, im Einsatz.

Kubas Gesundheitssystem ist ein Vorbild

Dass das vergleichsweise arme Kuba diese internationale Hilfe leisten kann, liegt am Gesundheitssystem der Karibik-Insel. In Lateinamerika gilt das kubanische Gesundheitssysteme in vielen Bereichen als vorbildlich. Der sozialistische Inselstaat investiert elf Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in die öffentliche Gesundheit. Kuba ist auch Vorreiter bei Präventionsmaßnahmen: Dort sind mehr Kinder geimpft als in den USA, und fast alle Einwohner nehmen die Krebsvorsorge für Erwachsene in Anspruch. Die gesamte Gesundheitsversorgung ist kostenlos.

Und die Solidarität des kubanischen Gesundheitspersonals könnte auch während der Corona-Krise weiterhin gefragt sein: Wenn sich das Virus von Europa und Nordamerika auf Länder mit schwächeren Gesundheitssystemen ausbreitet, könnten kubanische Ärzte wieder zu Lebensrettern werden.

Kubanische Ärzte landeten in Mailand / Screenshot: Reuters Video Channel

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Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1573 Stimmen
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    1573 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 415 Stimmen
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    415 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 332 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
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  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 126 Stimmen
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12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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