Sebastian Kurz hat das Kleinwalsertal besucht, „um sich ein Bild von der schwierigen Situation der Gemeinde“ zu machen, wie die Gemeinde Mittelberg auf Facebook im Vorfeld schrieb. Geworden ist daraus ein kleiner Skandal: Auf einem Video der „Vorarlberger Nachrichten“ ist zu sehen, wie Menschen ohne Masken und ohne Mindestabstand rund um den Kanzler stehen.
In einer kurzen Ansprache bittet Kurz die Anwesenden, die offensichtlich viel zu dicht gedrängt stehen, „a bissl an Abstand zu halten – so gut als möglich“. Die Menge lacht. Masken wurden keine getragen, hin und wieder sieht man sie wie Halsbänder von den Ohren hängen.
Auf der Bühne sind Bundeskanzler Sebastian Kurz, Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Bürgermeister Andi Haid und andere Vorarlberger Politiker zu sehen. Schon im Vorfeld gab es Kritik an der Veranstaltung, weil die ÖVP die Kleinwalser bat, ihre Häuser anläßlich des Besuchs von Sebastian Kurz zu beflaggen. Ein öffentlicher Auftritt war ursprünglich nicht geplant – herauskam aber eine Veranstaltung, mit mehr als 10 Menschen, was laut der neuen Corona-Regelungen untersagt ist.
Auch die Ein-Meter-Abstandspflicht zu Menschen, mit denen man nicht im selben Haushalt lebt, ist dem Video zufolge vielfach nicht eingehalten worden. Die Neos werden Anzeige erstatten, wie ihr Abgeordneter Sepp Schellhorn auf Twitter angekündigt hat.
Auf Medienanfrage heißt es aus dem Kanzleramt: Obwohl man sich im Vorfeld darum bemüht habe, sei von Bewohnern und Medienvertretern „teilweise der Mindestabstand leider nicht eingehalten“ worden. Journalisten berichten, dass Kurz offenbar mehrmals Abstandhalten einforderte, was nicht wirklich zu gelingen schien. Warum es trotz des Verbots von Veranstaltungen über 10 Personen eine Ansprache des Kanzlers gab, ist noch unklar.
„Sicher ist es Sebastian Kurz auch unangenehm, dass seine Veranstaltung so aus dem Ruder lief. Aber so geht das nicht. Man kann nicht wochenlang der ganzen Bevölkerung Angst machen, jeden Strafen, der sich nicht an die Regeln hält und dann selber so handeln, als würde das für einen selbst alles nicht gelten. Schon gar nicht für die eigene Inszenierung und ein paar nette PR-Bilder, die eigentlich niemand wirklich braucht.“, schreibt der SPÖ-Abgeordnete Max Lercher auf Facebook.
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