Almabtrieb, Schulbeginn, die üblichen Trennungen nach dem Sommerurlaub … ein September wie gewohnt. Dann kam das Jahrhunderthochwasser und jetzt die Nationalratswahl: Dieser September hat´s in sich. Und wie beim Hochwasser ist es bei der Wahl so: Das Ergebnis ist in etwa vorhergesagt worden, aber dennoch ist man danach von den katastrophalen Folgen überrascht. Will Österreich untergehen?
Jede erkenntnisfähige Person schlussfolgert: aha, wegen der Jahrzehnte langen Emissionen erwärmt sich die Luft, es steigt dadurch mehr Wasser auf und es gibt mehr Starkregenereignisse. Ergebnis: alles unter Wasser, alles ist hin.
Jede erkenntnisfähige Person schlussfolgert auch: aha, wegen der Jahrzehnte langen Hetze, Lügerei, und Faktenverdrehung werden Parteien gewählt, deren Politik dazu führen wird, dass alles hin ist.
Das Programm der Kickl-FPÖ könnte von Sebastian Kurz geschrieben worden sein. „Reiche streicheln, Arme treten“ lautet das Motto. Und natürlich „Ausländer raus“. Und die Nehammer-ÖVP springt Schwanz wedelnd und aufgeregt hechelnd der Kickl-FPÖ die Beine hoch. Liebesgeschichten und Heiratssachen im Politikformat. Noch neckt man sich („Keine Koalition mit Kickl an der Spitze“), aber das ist doch nur Ausdruck des erotischen Prickelns zwischen Karli und Herbert.
Was Konservative mit einem Land anrichten, zeigt uns aktuell Großbritannien: Gesundheitssystem, Gemeinden, sogar Gefängnisse … alles ist kaputt, dafür gibt es einen historischen Schuldenberg. Was Rechtsradikale wie die FPÖ mit einem Land macht, sieht man aktuell in Ungarn: alles ist kaputt: Demokratie, Justiz, Gesundheitssystem… dafür gibt es staatliche Korruption im Balatonausmaß.
Österreich hatte schon zwei Mal die politische Hochwasserkatastrophe ÖVP/FPÖ: Beim ersten Mal (Wolfgang Schüssel) wurde die halbe Republik an Günstlinge verscherbelt (BUWOG, Telekom, Austria Tabak usw.), beim zweiten Mal (Sebastian Kurz) wurde ins Gesicht gelogen, manipuliert und falsch ausgesagt, dass sich die Balken bogen. Heute wird die ÖVP als Beschuldigte der Staatsanwaltschaft geführt. Eine Ministerin ist bereits verurteilt, der Ex-ÖVP-Chef Kurz – noch nicht rechtskräftig – verurteilt.
Herbert K. als adrenalinwütigen Oppositionskläffer, das hält Österreich aus. Die über die politischen Ufer tretenden Herbert K. mit Karli N. aber nicht. Dann säuft das Land noch einmal ab.