Arbeit & Freizeit

Nach 45 Arbeitsjahren: Abschläge für 49.000 Menschen – dank ÖVP, FPÖ & Neos

45 Jahre sind genug. Wer solange gearbeitet hat, kann ohne Abschläge in Pension gehen – das hat das Parlament beschlossen. Durch eine Lücke im Gesetz haben aber 49.000 Menschen nichts davon – nämlich jene, die zwischen 1954 und 1957 geboren sind. Sie bekommen um bis zu 12,9 % weniger Pension. Die SPÖ wollte das reparieren, aber ÖVP, FPÖ und Neos stimmten dagegen.

Stell dir vor, du bekommst weniger Pension nur wegen deinem Geburtsdatum. Du hast genauso lange gearbeitet wie die anderen – doch dein Geburtsjahr verschafft dir einen Abschlag von rund 10 %. Das klingt unfair? Ist aber dank ÖVP, FPÖ und Neos Realität.

In der Sondersitzung im September 2019 hat der Nationalrat die Haklerregelung wiedereingeführt. Wer 45 Jahre lang gearbeitet hat, kann wieder ohne Abzüge mit 62 in Pension gehen. Dafür stimmten alle Parteien außer ÖVP und NEOS. Die neue Regelung weißt aber eine Lücke auf: Die Jahrgänge 1954 bis 1957 haben nichts von der Lösung. Das wollte die SPÖ reparieren doch ÖVP, FPÖ und Neos haben das verhindert.

45 Jahre sind genug

Die „45-Jahre sind genug“-Regelung sorgt für Fairness. Wer mit 15 Jahren zu arbeiten beginnt und bis zu seinem 62. Lebensjahr bereits 47 Jahre in die Pensionskasse eingezahlt hat, darf keine Abschläge bekommen. Jemand, der nach dem Studium mit 25 zu arbeiten begonnen hat, kommt mit 65 nämlich erst auf 40 Beitragsjahre.

Der Lehrling musste bisher mit Abschlägen von rund 10 Prozent rechnen, wenn er nach 45 Jahren Arbeit in Pension gehen wollte – der Student kann nach 40 Jahren seine Pension in voller Höhe genießen.

Im freien Spiel der Kräfte wurde dann im Parlament gegen die Stimmen von ÖVP und Neos die Hacklerregelung wiedereingeführt. Das bedeutet: 45 Jahre sind genug – wer so lange in die Pensionskasse eingezahlt hat, kann nun wieder ohne Abschläge in den Ruhestand gehen.

49.000 Menschen bekommen dank ÖVP, FPÖ und Neos 12 % weniger Pension

Es gab nur ein Problem bei der Regelung: Menschen, die bereits in Pension sind, und 45 Jahre gearbeitet haben, aber zum Zeitpunkt des Pensionsantritts noch nicht 65 waren, bekommen weiterhin bis zu 12,6 Prozent weniger Pension als ihnen zustehen würde. Betroffen sind die Jahrgänge 1954 bis 1957 – insgesamt rund 49.000 Menschen.

Die SPÖ wollte diese Regelung reparieren – doch ÖVP; FPÖ und Neos waren dagegen.

Loacker nennt Pensionsanpassung ein Verbrechen

Die Debatte im Nationalrat verlief heftig – der Neos Sozialsprecher (sic!) Gerald Loacker nannte die Forderung ein „politisches Verbrechen“ und ließ sich auf Twitter sogar dazu hinreißen, eine Gefängnis-Strafe für den SPÖ Abgeordneten Josef Muchitsch zu fordern.

Wie sollen wir in Österreich die Teuerung bzw. ihre Folgen bekämpfen?

Maximal 4 Antwortmöglichkeiten

  • Steuern auf Arbeit senken, dafür Steuern auf Millionenvermögen erhöhen 24%, 269 Stimmen
    24% aller Stimmen 24%
    269 Stimmen - 24% aller Stimmen
  • Übergewinnsteuer für Energieunternehmen und Banken 20%, 232 Stimmen
    20% aller Stimmen 20%
    232 Stimmen - 20% aller Stimmen
  • Energiepreise stärker regulieren 15%, 174 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    174 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Mieterhöhungen für die nächsten zwei Jahre stoppen 13%, 144 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    144 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Mehrwertsteuer auf Lebensmittel streichen 12%, 136 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    136 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Ganztagesschulen kostenlose machen 8%, 89 Stimmen
    8% aller Stimmen 8%
    89 Stimmen - 8% aller Stimmen
  • Höchstzinsen für Häuselbauerkredite einführen 5%, 55 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    55 Stimmen - 5% aller Stimmen
  • Mindestzinsen für bestimmte Sparprodukte einführen 4%, 43 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    43 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 1142
Voters: 339
13. Mai 2024
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Marco Pühringer

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