Frauen & Chancengleichheit

Zwei Drittel der jungen Frauen sagen: „Ich bin Feministin!“

Zwei aktuelle Studien zeigen: Gerechtigkeit für beide Geschlechter ist jungen Frauen sehr wichtig. Zwei Drittel aller britischen Mädchen im Teenageralter bezeichnen sich als Feministinnen, 29 Prozent identifizieren sich sogar in erster Linie als Feministin. 

Wer behauptet, Feminismus hat sich erübrigt und gehört der Vergangenheit an, irrt. Eine Studie der Medienagentur UM London hat 2000 Menschen in Großbritannien über 13 Jahre gefragt, ob sie sich selbst als Feminist oder Feministin verstehen. Die erstaunliche Antwort: 69 Prozent der Mädchen zwischen 13 und 18 beantworten diese Antwort mit Ja, 54 Prozent sind es bei den 18 bis 25 Jährigen.

Werden Frauen allen Alters zusammengerechnet, so bezeichnen sich 46 Prozent der Befragten als Feministin. Die Studienleiterin Sophia Durrani dazu:

Das Ergebnis „zeigt, dass junge Frauen heute in einer Welt aufwachsen, in der sie keinen Grund mehr dafür sehen, warum die Gleichberechtigung in Frage gestellt werden sollte. Junge Menschen sind heute wesentlich stärker gleichheitsorientiert als jemals zuvor.“

„Feministin“ als Identifikationsmerkmal Nummer 1

Die Ergebnisse einer weiteren Studie im Auftrag der öffentlichen jugendpolitischen Einrichtung NCS in Großbritannien bestätigen diesen Trend und gehen sogar noch weiter: 1000 britische Jugendliche wurden danach befragt, mit welchen Schlagwörtern sie sich zuerst beschrieben würden, welche also wichtig für ihre Identität sind. Und hier definieren sich 29 Prozent der jungen Frauen vor allem als Feministinnen.

Zum Vergleich: 10 Prozent der Mädchen verstehen sich als sportlich und 19 Prozent als Bücherwurm. Von den befragten Burschen bezeichnen sich die meisten (39 Prozent) als „Spieler“ („gamer“) und nur 5 Prozent verstehen sich zuerst als Feministen.

Warum ist Feminismus so populär? Der Watson-Effekt

Einer der Gründe, warum Feminismus für junge Frauen stark an Anziehung gewinnt, wird im Engagement der UN Botschafterin für Geschlechtergerechtigkeit, Emma Watson, vermutet. Die Marketing-Chefin von NCS spricht von einem „Watson-Effekt“, die Hermine-Darstellerin „inspiriert junge Menschen dazu, die Erwartungen, was sie erreichen können, niemals auf Basis ihres Geschlechts zu beschränken.“ Die befragten Jugendlichen gaben an, die Heldin aus den Harry Potter-Filmen sei jenes Vorbild, das sie am meisten beeinflusst und inspiriert. Die Jugendlichen bewundern auch ihr Auftreten gegen Homosexuellenfeindlichkeit und Rassismus.

Unbezahlte Haus- und Fürsorgearbeit ist noch heute ungleich verteilt, immer noch ist jede dritte Frau mit körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt konfrontiert, auch im Jahr 2017 verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als ihre Kollegen und die Karriereleiter ist für viele Frauen spätestens im Mittleren Management zu Ende. Feminismus bleibt notwendig – und die Ergebnisse der Studie stimmen zuversichtlich: junge Frauen wollen sich für ihre Rechte einsetzen.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1678 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1678 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 447 Stimmen
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    447 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 356 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    356 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 270 Stimmen
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    270 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 135 Stimmen
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    135 Stimmen - 5% aller Stimmen
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12. März 2024
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Hanna Lichtenberger

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