In Wien Simmering entsteht Europas größte Wärmepumpen-Anlage. Seit 2023 ist sie in Teilbetrieb. Ab 2027 soll sie rund 112.000 Wiener:innen mit klimafreundlicher Fernwärme aus erneuerbarer Energie vorsorgen. Jährlich können dadurch bis zu 300.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden. Laut Berechnungen sind das mehr, als durch die CO₂-Steuer eingespart werden kann.
205 Tonnen schwer, zwölf Meter lang, neun Meter breit und sieben Meter hoch – und das sechsmal. Bei Wien Simmering entsteht Europas größte Wärmepumpen-Anlage. Sechs riesige Wärmepumpen sollen den Umstieg von Erdgas auf erneuerbare Energie bei der Erzeugung von Fernwärme ermöglichen. Die ersten drei Wärmepumpen liefern bereits jetzt schon Fernwärme für über 56.000 Wiener Haushalte. Und das komplett klimaneutral.
Heute ist erst eine der vier geplanten Anlagen in Betrieb. Es handelt sich um eine sogenannten “kalte” Inbetriebnahme. Im Klartext heißt das: Nur drei der geplanten sechs Wärmepumpen sind jetzt schon in Betrieb. Bis 2027 sollen auch die restlichen Anlagen einsatzbereit sein. Spätestens dann sollen mit ihr rund 112.000 Wiener Haushalte mit Wärme versorgt werden. Das entspricht einer Leistung von 110 Megawatt Fernwärme.
Europas größte Wärmepumpe soll jährlich bis zu 300.000 Tonnen CO₂-Emissionen einsparen
Die Wärme-Erzeugung ist für knapp 40 Prozent der Co2-Emissionen verantwortlich. Denn die Hälfte der von Wien Energie erzeugten Fernwärme wird durch Erdgas und andere fossile Brennstoffe erzeugt. Die neue Wärmepumpen-Anlage soll das schrittweise ändern. Durch sie sollen jährlich bis zu 300.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden. Zum Vergleich: Laut Berechnungen des Momentum-Instituts soll die CO₂-Steuer im Rahmen der öko-sozialen Steuerreform bis 2025 etwa 200.000-400.000 Tonnen CO₂ einsparen. Damit würde Wien in einem Jahr mehr zur Klimaneutralität beitragen als ganz Österreich zusammengenommen.
“Wien wird bis 2040 klimaneutral. Die Wärmepumpen-Anlage bei der Kläranlage ist ein großer Meilenstein auf diesem Weg. Als Stadt drehen wir an allen Stellschrauben und nutzen jede erneuerbare Wärmequelle, die uns zur Verfügung steht”, so Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister.
Wärmepumpe wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben
Die Wärmepumpen-Anlage wird mit Strom aus dem Donaukraftwerk Freudenau und der Abwärme des Abwassers der ebswien-Kläranlage – und damit zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie – betrieben. Die ebswien-Kläranlage gehört der Stadt Wien und reinigt nicht nur das Abwasser aller Wiener Haushalte, sondern auch das Abwasser der Industrie. Normalerweise wird das Wasser der Kläranlage gereinigt und dann in die Donau geleitet. Ab sofort fließt es jedoch auch durch die Wärmepumpen der neuen Anlage. Dort entziehen die Wärmetauscher der Pumpe dem Wasser 6 Grad Celsius und erzeugen daraus über 90 Grad Celsius für die Fernwärme.
Jürgen Czernohorszky, Klimastadtrat, nennt sie ein “Vorzeige-Beispiel”, denn “hier wird das Abwasser, der Klärschlamm, die Wasserkraft und die Sonnenenergie genutzt, um sauberen Strom und klimafreundliche Wärme zu gewinnen.”
Die Anlage wird von Wien Energie betrieben und entsteht auf dem Geländer der ebswien-Kläranlage in Wien Simmerring.
Und wer zahlt es, der Sparefroh, wie oder was?
Die Fernwärme Wien ist kein Sozialamt, das ganze rechnet sich nur durch die exorbitanten Fernwärmekosten.
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So sinnvoll es ist, der Endverbraucher hat nichts davon. Und dem Otto Normalverbraucher interessier der Umweltschutz ein feuchten Dreck.
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Von daher hat es durchaus Sinn, das Fernwärme billiger wird, und auch gezeigt wird, mit Umweltschutz erspart man sich was.
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Weiteres generelles Problem ist der fehlende Wettbewerb, Fernwärmekunden sind dem Anbieter auf Gederben und Verderben ausgeliefert, und kann sich nicht im geringst gegen die Praktiken vorgehen. Dazu kommt noch das das ganze System undurchschaubar ist.
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Die Anlage wird nur rein rechnerisch mit Grünstrom betrieben, insofern das mit Grünstromanbietern abgerechnet wird. Physikalisch geht Strom immer den Weg des geringsten Wiederstands, und das kann auch Atomkraft sein, Temelin liegt näher als Kaprun.