20.000 Männern und Frauen auf Jobsuche hätte die Aktion 20.000 einen Arbeitsplatz und neue Hoffnung gegeben. Doch als eine der ersten Handlungen haben ÖVP und FPÖ die Aktion im Jänner 2018 eingestampft. Wer bis dahin seine Stelle noch nicht antreten konnte, wurde enttäuscht – und blieb ohne Job. 3.755 Männer und Frauen in ganz Österreich haben schlussendlich über die Aktion 20.000 einen Job gefunden. Jetzt, im Juni 2019, laufen ihre Stellen endgültig aus. Wie viele Gemeinden und Vereine einige der Stellen finanziell selbst stemmen und erhalten können, ist unklar.
FPÖ und ÖVP machen sich auf die Suche nach Milliarden, schließlich wollen sie die Ausgaben um 10 bis 12 Milliarden Euro kürzen – vor allem um für Konzernen und Gutverdiener die Steuern zu senken. Dabei sind sie auf die Aktion 20.000 gestoßen: Das sind 20.000 Jobs für Langzeitarbeitslose über 50 Jahren, die in Gemeinden, im gemeindenahen Bereich und in gemeinnützigen Organisationen Beschäftigung finden.
Die Aktion sollte 2018 voll anlaufen. Seit Juli 2017 lief die Testphase – und bis Ende November wurden auf diesem Weg bereits 1500 Stellen geschaffen, 900 weitere Stellen waren bereits gemeldet. Doch die Maßnahme überlebt die neue Regierung von ÖVP und FPÖ nicht.
Langzeitarbeitslose verlieren Perspektive
Etwa 46.000 Menschen über 50 Jahre gibt es in Österreich, die länger als ein Jahr arbeitslos sind. Wer älter als 50 Jahre ist und arbeitslos wird, hat kaum eine Chance, wieder einen Job zu bekommen. Abgesehen von den Geldsorgen, ist das oft kränkend für die Arbeitslosen. Denn sie sind noch im besten Erwerbsalter und wollen ihren Beitrag leisten. Bei der Aktion 20.000 geht es genau darum: Den Arbeitslosen eine sinnvolle Tätigkeit zu vermitteln und Gemeinden und Organisationen bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
Innovativ war die Arbeitsmarkt-Aktion, weil sie auf ein direktes Beschäftigungsprogramm setzte. Menschen, die allein aufgrund ihres Alters in Betrieben nur mehr geringe Chancen auf einen Job haben, sind von Gemeinden und gemeinnützigen Organisationen beschäftigt worden. Finanziert wurden die Stellen bis zu 100% vom Arbeitsmarktservice (AMS). Tatsächlich kam die Stelle den Staat wesentlich günstiger als die Arbeitslosigkeit der Betroffenen. Denn es wird kein Arbeitslosengeld bzw. keine Notstandshilfe bezahlt.