In ganz Europa steigen die Kosten für Gas enorm an. Den Haushalten drohen in den Wintermonaten hohe Energiekosten. Um die Preissteigerungen abzufedern, hat Spanien die Steuern auf Energie gesenkt. Frankreich verhängt jetzt eine Preis-Obergrenze. Auch die EU will sich der Sache annahmen. In Österreich fordert die SPÖ eine Teuerungsbremse. Die Regierung hierzulande hat bislang nicht reagiert.
Die Preise für Strom und Gas steigen aktuell so stark an, dass die Energiekosten für Haushalte im Jahr 2022 um bis zu 500 Euro teurer sein könnten. Staaten wie Spanien, Italien oder Frankreich arbeiten aktuell daran, die finanziellen Folgen für die Bevölkerung abzufedern. Spanien schlägt vor, dass die 27 EU-Staaten gemeinsam Gas einkaufen, um über die größere Verhandlungsmacht den Preis zu drücken.
Frankreich hat diese Woche einen Preisdeckel angekündigt, um Haushalten über die Winter-Monate zu helfen. Der Gaspreis in Frankreich hat sich seit Jänner um 57 Prozent erhöht. Die Regierung will die Preise bis April begrenzen. Die Heizungsrechnung der Franzosen wäre sonst um 30 Prozent gestiegen. Für rund sechs Millionen Haushalte in Frankreich mit geringen Einkommen kündigte die Regierung außerdem einen sogenannten Energiescheck über 100 Euro an, der im Dezember ausgezahlt wird.
In Österreich wird in rund einer Million Haushalten (27 %) mit Gas geheizt. Der österreichische Gaspreis-Index steigt im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 30,9 %. Gegenüber Oktober 2020 liegt er sogar um 425,1 % höher. Bislang hat nur der aus Deutschland stammende Energiehändler Montana eine Erhöhung der Gaspreise angekündigt. Andere Energieunternehmen halten sich noch bedeckt. Die Großhandelspreise für Gas und Strom sind bereits stark gestiegen. Nun werden Preiserhöhungen der Energieanbieter erwartet.
In Österreich drängt die SPÖ auf eine „Teuerungsbremse für Haushalte“: Ärmere Haushalte sollen einen Winter-Energiekostenzuschuss von 300 Euro bekommen. Außerdem soll die Regierung die Mehrwertsteuer auf Strom und Gas halbieren – wie in Spanien. Für einen durchschnittlichen Haushalt würde das laut SPÖ eine Ersparnis von 250 Euro bringen. Grundsätzlich müsse im Budget ein Teuerungsausgleich für die Bevölkerung eingeplant werden, schließlich hat Österreich die höchste Inflationsrate seit 11 Jahren.
Auch die FPÖ fordert, die Energiepreise einzufrieren. Von Regierungsvertretern hat sich bislang niemand zu diesem Problem geäußert.
Die Energiepreise werden auch auf der Tagesordnung der EU-Staats- und Regierungschefinnen stehen. EU-Kommissionsbeamtinnen und -beamte rechnen Zuschüsse für Haushalte und Steuererleichterungen für Firmen durch.
Einige EU-Abgeordnete vermuten, Russland beziehungsweise Gazprom halten bewusst Gas zurück, um den Preis in die Höhe zu treiben. Hauptursache ist aber die gestiegene Nachfrage, durch den Wirtschaftsaufschwung nach dem Corona-Schock. Dafür gibt es derzeit zu wenig Gas am Markt. Energie-Experten rechnen damit, dass Gas- und Strompreise nächstes Jahr automatisch wieder abflauen. Allerdings macht die aktuelle Preissteigerung deutlich, wie stark Europa bei der Energieversorgung von ausländischen Anbietern abhängig ist. In Österreich werden 89 % des benötigten Gas-Volumens importiert.
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