Verteilungsgerechtigkeit

Umfrage zeigt: Österreicher:innen wollen höhere Konzern- und Vermögenssteuern

Laut einer IHS-Studie ist für die Österreicher:innen klar, wer für die Kosten der Corona-Krise aufkommen soll: Große Konzerne sollen mehr Steuern auf Gewinne, Superreiche auf ihre Vermögen und Erbschaften bezahlen. Die politische Realität ist jedoch eine andere. Höhere Steuern für Reiche gibt es weiterhin keine und große Konzerne bekommen sogar noch ein Steuergeschenk. Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen sind also weiterhin diejenigen, die die Krisen-Kosten schultern.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat im Frühjahr 2021 erhoben, von wem die Österreicher:innen erwarten, dass sie die Kosten für die Corona-Krise tragen. Höhere indirekte Steuern (beispielsweise eine höhere Mehrwertsteuer), Kürzungen bei Pensions- und Krankenversicherungsleistungen lehnt die Mehrheit hingegen klar ab. Viel mehr sollen hingegen große Unternehmen und Vermögende im Land zum Gemeinwohl beitragen – wenn es nach den Befragten geht:

  • Mehr als 8 von 10 Befragten wollen, dass große Konzerne höhere Gewinnsteuern bezahlen.
  • Mehr als 6 von 10 Befragten wünschen sich die Einführung einer Erbschaftssteuer für die Reichsten in der Bevölkerung.
  • 3 von 4 Befragten wünschen sich die Einführung einer Vermögenssteuer für die Reichsten in der Bevölkerung.

Führt man sich vor Augen, wie die von ÖVP und Grünen beschlossene Steuerreform gestaltet ist, merkt man, dass diese an diesen Wünschen komplett vorbei geht. Mehr noch: Sie bedient vielmehr die Interessen großer Unternehmen. Wer reich ist, muss auch weiterhin keine Steuern auf Vermögen und große Erbschaften zahlen.

Umverteilung nach oben statt nach Unten: Große Unternehmen bekommen von ÖVP und Grünen fast 1 Milliarde oben drauf

Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen kamen mit ihren Steuerleistungen zu 80 Prozent für die Kosten der Corona-Krise auf. Jetzt, wo sich die Wirtschaft wieder erholt, denken ÖVP und Grüne aber nicht daran, Unternehmen und Reiche zur Kassa zu bitten und Krisenkosten zu zahlen. Stattdessen bekommen Unternehmen jetzt noch mal zig Millionen oben drauf. Denn die Regierung senkt die Gewinnsteuer, die Unternehmen zahlen müssen: Die Körperschaftssteuer (KöSt) wird von 25 auf 23 Prozent gesenkt. Kostenpunkt: 774 Millionen Euro pro Jahr.

Kleine Unternehmen – mit niedrigen Gewinnen – bekommen wenig. Große Unternehmen hingegen sehr viel.

Bewältigung der Corona-Krise: Sollen große Konzerne mehr Gewinn-Steuer zahlen?
  • Ja 96%, 23 Stimmen
    96% aller Stimmen 96%
    23 Stimmen - 96% aller Stimmen
  • Weiß nicht 4%, 1 Stimme
    4% aller Stimmen 4%
    1 Stimme - 4% aller Stimmen
  • Nein 0%, 0 Stimmen
    0% aller Stimmen
    0 Stimmen - 0% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 24
28. Oktober 2021
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.

3 von 5 Unternehmen in Österreich machen weniger als 8.000 Euro Gewinn pro Jahr. Sie zahlen kaum Gewinnsteuer – und bekommen daher auch in Zukunft kaum etwas. Die großen Unternehmen, die mehr als 2,5 Millionen Euro pro Jahr Gewinn machen, bekommen hingegen das Gros der KöSt-Senkung. 64 Prozent des 750 Millionen Euro Steuergeschenks gehen auf die Konten des einen Prozent gewinnstärksten Unternehmen.

Das „reichste“ 1 Prozent der Unternehmen bekommt ganze zwei Drittel des KöSt-Senkung.

 

Zur Studie: Zwischen April und Mai 2021 hat das IHS 1.500 Interviews mit in Österreich lebenden Personen über 16 Jahren geführt. Themen waren die Un/Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen im Land während der Corona-Krise, Un/Zufriedenheit mit Regierungsmaßnahmen zur Bewältigung der Krise sowie die sozio-ökonomischen Merkmale der eigenen Haushalte, in denen die Befragten leben. Hier geht es zur Studien-Zusammenfassung!

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1558 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1558 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 409 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    409 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 329 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    329 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 244 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    244 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 124 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    124 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2664
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.

Neue Artikel

1. Mai – Seine Geschichte und Bedeutung für unsere Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und faire Löhne

Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Der Feiertag…

30. April 2024

Niederösterreich: So halbiert eine rote Gemeinde den Strompreis für alle

In der Gemeinde Trumau wird bald Realität, was sich viele lange erträumt haben: Strom zum…

30. April 2024

Korruption in der FPÖ? Ermittlungen gegen Kickl, Strache & Hofer

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere FPÖ-Politiker:innen. Der Verdacht: Bestechung und Untreue. Herbert Kickl,…

30. April 2024

Andreas Babler’s Herz und Hirn Rede: Hier sind seine 24 Ideen für Österreich

Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…

27. April 2024

Industriellenvereinigung fordert 41-Stunden-Woche und weniger Feiertage

Mehr arbeiten bei gleichem Lohn: Die Industriellenvereinigung fordert eine 41-Stunden-Woche. Zusätzlich sollen auch noch Feiertage…

26. April 2024

SPÖ-Chef Andreas Babler will gratis Öffis für alle unter 18

SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler präsentiert am Samstag in seiner „Herz-und-Hirn“-Rede 24 Projekte, die Österreich wieder gerechter…

25. April 2024