Gesundheit & Leben

18.000 Familien werden in Krisen nicht mehr beraten

„Familie gibt Halt, Sicherheit und Geborgenheit in jeder Lebenslage“, ist im ÖVP-FPÖ-Regierungsprogramm zu lesen. Und trotzdem kürzen sie eine Million Euro bei den 400 Familienberatungsstellen in ganz Österreich. 18.000 Familien sind betroffen.

Eine Million Euro wird bei der Familienberatung gekürzt. Mit 8 Prozent weniger müssen die knapp 400 Familienberatungsstellen wirtschaften. Sie sollen die körperliche, soziale und psychische Gesundheit von Familien, Paaren und Kindern in Österreich absichern, so steht es im Gesetz.

Konkret heißt das zum Beispiel, Familien in Krisensituationen zu unterstützen und Konflikte gemeinsam zu lösen, bevor sie eskalieren. Es geht um schnelle, unkomplizierte und kostenfreie Hilfe bei Erziehungsproblemen, bei Streit in der Familie, bei Trennung, aber auch bei Misshandlung und Gewalt in der Familie. Auch bei schulischen Problemen, Arbeitslosigkeit oder Diskriminierung wird geholfen. Die Liste ist lang. Die Berater leisten wichtige Präventionsarbeit.

„Eine Kürzung des Budgets um eine Million Euro ist notleidenden Familien und Menschen gegenüber unverantwortlich.“, sagt Wahala vom Dachverband Familienberatung.

26.000 Beratungsstunden weniger

Der Dachverband Familienberatung erklärt, was die 8% Kürzung tatsächlich bedeuten: 18.000 Familien sind davon betroffen – 26.000 Beratungsstunden müssen eingespart werden. Und das obwohl Studien sagen, dass der Bedarf an Familienberatung kontinuierlich steigt. Dass diese Einsparungen nicht nur auf einer menschlichen Ebene bedenklich sind, weiß Johannes Wahala, vom Dachverband Familienberatung. Auch wirtschaftlich zahlt es sich aus, Geld für schnelle und gute Familienberatung zur Verfügung zu stellen:

„Die volkswirtschaftlichen Kosten mangelnder Unterstützung von Personen in Drucksituationen sind enorm: Psychische Folgeerkrankungen wie Depression, Angst- und Panikstörungen, Erschöpfungssyndrom, Suchtgefährdung, sowie der Zunahme von Aggression und Gewalt sind die Folge.“

Um die psychosoziale Gesundheit in Österreich zu gewährleisten, werden pro Jahr 20 Millionen Euro an Förderungen benötigt, rechnet Wahala vor – jetzt hat die Regierung auf 12,1 Millionen Euro gekürzt.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1897 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1897 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 506 Stimmen
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    506 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 387 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    387 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 299 Stimmen
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    299 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 162 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    162 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 3251
12. März 2024
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