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Unternehmer müssen es verkraften, wenn Jungväter vier Wochen bei ihrem Baby sind

Unternehmer müssen es verkraften, wenn Jungväter vier Wochen bei ihrem Baby sind

Foto: Kinderfreunde Österreich

Daniel Bohmann Daniel Bohmann
in Daniel Bohmann - Kinderecke
Lesezeit:3 Minuten
5. Februar 2019
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Die ÖVP stellt sich beim Papamonat quer – die Wirtschaftskammer will einen Kuhhandel. Unternehmern will man es nichtzumuten, dass sie vier Wochen ohne junge Väter im Betrieb auskommen. Dabei könnten sie sich das gut leisten, findet Daniel Bohmann. Er appelliert an Männer, die Zeit mit ihrer Familie zu nutzen. Denn: Das Baby braucht seinen Papa dringender als der Chef!

Erinnern Sie sich an das Jahr 2003? Damals gab es vieles noch nicht: Facebook, Youtube, Twitter oder das iPhone, Android-Smartphones, Google Maps oder Whatsapp waren alles noch Zukunftsmusik. Was es schon gab, war eine Forderung der Kinderfreunde nach einem „Vaterschutzmonat“ oder „Papamonat“ nach der Geburt eines Kindes. Der Papamonat sollte es berufstätigen Vätern ermöglicht, die ersten Wochen gemeinsam mit der Familie zu verbringen. „Vater sein von Anfang an“ war damals der Slogan.

Von der ÖVP kam immer ein „Njet“

Auch wenn sich die Welt in den letzten 16 Jahren massiv verändert hat, so war eines gewiss: Das kategorische Nein der „Familienpartei“ ÖVP zu diesem Papamonat. Wir wurden verlacht, beleidigt und abgekanzelt, wie unmöglich, teuer und absolut unnötig eine solche Maßnahme wäre.

Als dann am 3. Februar die etwas unbedarfte Sozialministerin in der ORF-„Pressestunde“ eine vollständige Umsetzung in der Privatwirtschaft ankündigte, war mir klar, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Zwar haben sich die Zeiten geändert und selbst der Vizekanzler nimmt das Privileg in Anspruch, die Arbeit vier Wochen lang Arbeit sein zu lassen und sich um seine Familie zu kümmern. Doch die ÖVP ist noch immer die gleiche.

ÖVP und WKÖ pfeifen Hartinger-Klein zurück

Und siehe da, es dauerte nicht lang, bis Wirtschaftskammer und Familienministerium ihre Bedenken formulierten – und Hartinger-Klein zurückgepfiffen haben. Ein Rechtsanspruch sei schwierig, vor allem in der Privatwirtschaft, vor allem bei den KMUs, vor allem bei den Mangelberufen. Es ist dasselbe, das wir schon seit Jahren hören: Die Männer sind unverzichtbar in der Privatwirtschaft. Die Männer können sich keine Zeit für ihre Familien nehmen – denn sonst bricht die Welt zusammen. Die Frauen müssen allein daheim bleiben – die gehen dem Arbeitsmarkt nicht so ab, ist halt so. Aus. Punkt. Ende.

Meine Botschaft geht an alle Männer dieses Landes:

Hört auf, euch so wichtig zu nehmen. Jeder Betrieb verkraftet es, vier Wochen auf einen Jungvater zu verzichten. Wir als Gesellschaft verkraften es, wenn die Männer für diese Zeit ersetzt und vertreten werden müssen. Es gibt in dieser Zeit jemanden, der oder die euch dringender braucht als eure Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.

Jeder Papa soll bei seinem Baby sein können

Ein Papamonat ist nur dann ein Papamonat, wenn wirklich jeder Mann Anspruch darauf hat. Wenn es nicht nur Privilegierten wie einem Vizekanzler möglich ist, sich in dieser Zeit in die Familie einzubringen. Hier darf es kein Wenn und Aber geben.

Vor 15 Jahren war vieles noch Science Fiction, was heute ganz normal ist. Dass wir jede Information der Welt auf unseren Fingerspitzen haben. Dass wir jedes Video der Welt in wenigen Sekunden ansehen können. Dass wir mit allen Menschen vernetzt sein können und dafür unsere Daten und Vorlieben freiwillig einem Großkonzern übergeben. All das war 2003 undenkbar. Das Gleiche gilt für das Papamonat. Machen wir ihn zur Normalität. Für alle Familien, für alle Väter, für alle Kinder!

Daniel Bohmann ist Bundesgeschäftsführer der Kinderfreunde Österreich und schreibt auf deren Blog!

Parlament Das Thema "Papamonat" im Parlament

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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