Gesellschaft

Jährlich 32.400 Krankenhaus-Aufenthalte durch Rauchen in der Gastronomie

623 zusätzliche Spitalsaufenthalte hat das Kippen des Rauchverbots in der Gastronomie durch die ÖVP-FPÖ-Regierung bereits nach einer Woche gekostet. Eine neue Expertenrechnung spricht von jährlich 32.400 Spitalsaufenthalten, die durch eine Rauchverbot in der Gastronomie vermeidbar wären. 

„Konkret geht es um 52 Herzinfarkte, 82 Schlaganfälle und 150 schwere Lungenentzündungen, die jede Woche vermeidbar wären“, meinte Florian Stigler von der Public Health School. Er und seine Kollegen haben in einem Kooperationsprojekt die Gesundheitsfolgen von verrauchten Restaurants, Cafés und Gaststätten abgeschätzt. Die Studie der MedUni Graz, der FH Joanneum, der Stadt Graz, dem Bundesland Steiermark und der V’IVID – Fachstelle für Suchtprävention brachte auch für die Forscher selbst unerwartete Ergebnisse: „Wir waren selbst überrascht, wie viele Erkrankungen in Österreich durch eine rauchfreie Gastronomie vermeidbar wären. Sie würde nicht nur Lokalgäste und Kellner, sondern auch die Krankenhäuser enorm entlasten. Es gibt kaum eine wirksamere Maßnahme, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern, als die rauchfreie Gastronomie“, so die Suchtexpertin Waltrdaud Posch über die Ergebnisse der Studie.

Die Zahlen im Überblick

Ein Gastro-Rauch-Verbot hat auf gewisse Krankheiten enorm positive Effekte. So könnte es:

  • 15 % weniger Herzinfarkte
  • 16 % weniger Schlaganfälle
  • 24 % weniger Lungenentzündungen

geben.

Insgesamt würde das Rauverbot 32.370 Krankenhausaufnahmen jährlich vermeiden. Immerhin 1.500 sind es in der Gruppe der unter 14-Jährigen.

Wäre das Rauchverbot wie geplant am 1. Mai in Kraft getreten, hätten sich die Österreicherinnen umgerechnet bereits 623 Spitalsaufnahmen erspart – alleine in der ersten Woche.

Auf einzelne Krankheiten gerechnet, würde das die stationären Krankenhausaufnahmen in einem Jahr reduzieren um:

  • 777 Lungenentzündungen.
  • 707 Herzerkrankungen.
  • 285 Schlaganfällen.
  • 625 chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).
  • 506 Asthma-Fälle.
  • 48 Spontan-Pneumothorax.

Mehr kranke Menschen weniger Geld für das Gesundheitssystem

Österreich liegt im OECD-Vergleich ganz vorne bei den Spitalsaufenthalten – an zweiter Stelle nach Bulgarien. Diese Aufenthalte gehören zu den teuersten Faktoren im Gesundheitswesen. Will man im Gesundheitssystem sparen, wäre es sinnvoll hier anzusetzen. Doch im März 2018 haben die Abgeordneten von ÖVP und FPÖ das Rauchverbot in der Gastronomie gekippt. Es hätte ab Mai gegolten – 28 der 62 ÖVP-Abgeordneten haben das Gesetz zum Nicht-Raucherschutz in der Gastronomie im Jahr 2015 selbst beschlossen.

 

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1613 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1613 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 426 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    426 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 339 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    339 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 252 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    252 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 129 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    129 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2759
12. März 2024
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Kontrast Redaktion

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