Dass ihre Schüler gar keine Chance hätten, wenn sie sich bei einer goßen Firma um eine Lehre bewerben, das hat die Wiener Lehrerin an einer NMS Maria Lodjn schon öfter gehört. Auf Bildungsmessen, die sie mit ihren Klassen besucht. Lodjin ist seit 25 Jahren Lehrerin an einer Wiener Mittelschule und die Zukunft ihrer Schüler macht ihr Sorgen.
Eine ganze Generation von Kindern wird von der Politik im Stich gelassen – weil ihre Schulen ohne Prestige sind und die Kinder die falschen Vornamen tragen. Wenn die Neue Mittelschule von der neuen Regierung jetzt auch noch finanziell ausgehungert wird, macht ihr das Angst. Weil Potentiale verloren gehen und kein Interesse mehr an der Förderung ihrer SchülerInnen besteht. Übrig bleiben junge Menschen, die dann nur noch im Niedriglohnsektor arbeiten können – wie ihre Eltern. Armut verfestigt sich.
Maria Lodjin kennt Schüler, die schwer zu motivieren sind und nicht gerne in die Schule gehen. Von Leistungsdruck und Geldstrafen für’s Schuleschwänzen hält sie gerade deshalb nichts. Nach 25 Jahren Schulerfahrung weiß sie, hinter Problemen in der Schule stecken fast immer soziale oder psychische Probleme. Ignoriert man die, wird es nur immer schlimmer. Helfen SozialarbeiterInnen oder SchulpsychologInnen kann es besser werden. Doch die werden jetzt abgebaut.
Maria Lodjn wünscht sich eine Schule, die Kindern Zuversicht gibt und sie aufbaut für’s Leben. Denn: „Es kann nicht die Aufgabe von Schule sein, Kinder vier Jahre lang zu begleiten, um sie danach ohne jede Chance zu entlassen: Schule kann dann nichts bewirken.“
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