Verteilungsgerechtigkeit

Schwarz-Grüne Steuerreform: Wenig für Beschäftigte, viel mehr für Konzerne

Im Wahlkampf wurde sie von Kurz und der ÖVP noch groß angekündigt – jetzt wird sie auf der Regierungsklausur in Krems besprochen: Eine Super-Steuerreform mit einem Volumen von 12 bis 14 Milliarden Euro. Schaut man aber ins Regierungsprogramm wird klar: Von der Superreform fehlt jede Spur. Sie wird nicht einmal die kalte Progression abdecken – die großen Gewinner sind große Konzerne.

Die Regierung besprach bei ihrer Klausur in Krems ihre Pläne für die Steuerreform. Insgesamt soll es Steuersenkungen im Ausmaß von rund 4,5 Milliarden Euro geben. Aufgeteilt in drei Etappen über die Jahre 2020-2022. Das klingt viel. Aber schaut man sich die Zahlen genauer an, wird klar: Viel bekommen vor allem große Unternehmen – für die Beschäftigten bleibt wenig über. Unternehmen zahlen zwar nur 20 Prozent des Steueraufkommens – sie erhalten aber 45 Prozent der Entlastung. Damit werden im wesentlichen die Pläne der Regierung Kurz-Strache umgesetzt.

Nicht nur bei der Inszenierung ähneln sich die schwarz-grün und schwarz-blau. Sie setzen auch im wensentlichen die Steuerreformpläne von Kurz und Strache um.

Steuerreform bringt eine massive Umverteilung zu den Unternehmen

Unter früheren Regierungen galt der Grundsatz: Arbeitnehmer bezahlen 80 Prozent der Steuern, also sollten sie zumindest auch 80 Prozent von den Steuersenkungen haben. So profitierten bei der letzten großen Steuerreform unter Kanzler Werner Faymann im Jahr 2016 die Arbeitnehmer von 87,5 Prozent des Volumens. Die Entlastung war mit 5,2 Milliarden auch wesentlich höher als die der schwarz-grünen Regierung. In absoluten Zahlen heißt das: Während die Arbeitnehmer 2016 noch mit rund 4,55 Milliarden entlasten wurden – wird es unter schwarz-grün nur eine Entlastng von 2,475 Milliarden geben. Alleine die kalte Progression macht im selben Zeitraum aber schon 4,6 Milliarden aus. Damit frisst die Inflation die gesamte Steuersenkung auf.

Arbeitnehmer finanzieren Steuersenkung für Konzerne

Doch nicht nur das: Durch die kalte Progression finanzieren im Endeffekt die Arbeitnehmer mit ihren Steuerbeiträgen auch die geplanten Steuersenkungen für die Unternehmen.  Besonders problematisch ist die geplante Senkung der Köperschaftssteuer (KöST) von derzeit 25 auf künftig 21 Prozent. Sie kostet 1,6 Milliarden jedes Jahr. Sie kommt aber hauptsächlich den großen Konzernen des Landes zu Gute. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren kaum davon, da sie häufig Personengesellschaften sind und keine Körperschafts- sondern Einkommenssteuer zahlen.

Alleine Red Bull bekommt 31 Millionen Euro

Wie ungerecht die Reform ist, kann man gut an Konzernen wie Red Bull erkennen. Der Energy-Drink Hersteller wird sich durch die Senkung der KöSt pro Jahr über 31 Millionen Euro sparen. Ein Steuergeschenk, dass wirklich nicht nötig wäre. Der Konzern konnte im Vorjahr seinen Nettogewinn um mehr als ein Drittel steigern. Grund: Massiver Personalabbau. Sie verabschiedeten sich von 40 Prozent ihres Personals in Fuschl am See. 111 Mebschen verloren deswegen ihren Job. Dadurch konnte sie ihren Gewinn auf 741 Mio. Euro steigern – Miteigentümer und Firmenchef Dietrich Mateschitz bekommt davon rund 182 Mio. Euro. Das wird künfitg noch mehr sein – der schwarz-grünen Steuerreform sei Dank.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 58%, 1709 Stimmen
    58% aller Stimmen 58%
    1709 Stimmen - 58% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 16%, 457 Stimmen
    16% aller Stimmen 16%
    457 Stimmen - 16% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 362 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    362 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 277 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    277 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 5%, 138 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    138 Stimmen - 5% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2943
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Marco Pühringer

Neue Artikel

Die EU-Fraktionen: Diese Parteien kannst du bei der EU-Wahl wählen

Am 9. Juni findet die EU-Wahl statt. Nach der Wahl bilden unsere österreichischen Parteien im…

7. Mai 2024

Extrem – das will Kickl: Arbeiterkammer zerschlagen, Fahndungslisten für Andersdenkende, gegen Klimaschutz

Eine Frauenpolitik aus den 50ern, Zerschlagung der Arbeiterkammer und ein schleichender EU-Austritt: Das sind nur…

7. Mai 2024

FPÖ entlastet lieber Konzerne statt die Menschen: Das ist blaue EU-Klimapolitik

Das Europäische Parlament beschließt Gesetze zum Kampf gegen die Klimakatastrophe und zum Schutz der Menschenrechte:…

7. Mai 2024

So weit hinten wie noch nie: Österreich stürzt bei Pressefreiheit auf Platz 32 ab

Reporter ohne Grenzen (ROG) veröffentlichen jedes Jahr ein Ranking, wie es um die weltweite Pressefreiheit…

3. Mai 2024

AK-Wahlen: Sozialdemokratie gewinnt – Regierungsparteien verlieren

Die Fraktion der sozialdemokratischen Gewerkschafter (FSG) gewinnen trotz leichtem Minus die AK-Wahlen klar. In sieben…

3. Mai 2024

Die Familie Lopez aus Haslach: Bestens integriert, trotzdem abgeschoben!

2021 kam die Familie Lopez nach Haslach in Oberösterreich. Die Mutter fand schnell Arbeit als…

2. Mai 2024