150 Euro im Monat müssen zum Leben reichen – das glaubt zumindest Sozialministerin Hartinger-Klein. Selbst verdient sie monatlich 17.511 Euro. Doch die Ministerin ist nur eine von vielen aus dem schwarzblauen Umfeld, die keine Ahnung vom Leben ohne Ministergehalt hat. Diese 4 Fälle zeigen, wie weltfremd die Regierung ist.
Beate Hartinger-Klein (FPÖ) am 24. Juli 2018 in einem Interview mit Wolfgang Fellner auf oe24TV erklärt, wie die Zukunft der Mindestsicherung aussehen wird und wen die Kürzungen treffen sollen. Auf die Frage von Fellner, ob man mit 150 Euro denn leben könne antwortet sie:
„Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, also dann sicher.“
Wir haben uns auf der Straße umgehört – der Tenor: Von 150 Euro im Monat leben, das geht nicht.
Doch Hartinger-Klein ist nicht die einzige aus dem Regierungsumfeld, die scheinbar nicht weiß, wie das Leben für die Mehrheit der Österreicher ist.
200.000 Pensionisten in Österreich sind armutsgefährdet, darunter vor allem Frauen. Die Regierung setzt aber keine Maßnahmen dagegen, sondern erhöht mit dem 12-Stunden-Tag das Risiko von Frauen in der Pension arm zu werden. Doch keine Angst, Sebastian Kurz und die ÖVP haben schon im Wahlkampf Tipps gegen Altersarmut gegeben: Wer nicht arm werden will, soll sich einfach eine Wohnung kaufen.
Blöd nur, dass die Bundesregierung die Notstandshilfe abschaffen will und damit Langzeitarbeitslose in die Mindestsicherung drängt. Dadurch bekommt der Staat die Möglichkeit auf das Eigentum der Bezieher zuzugreifen. Wer also z.B. auf Grund einer Krankheit ohne Job dasteht und länger keine Arbeit findet, kann seine Wohnung verlieren. Die hilft dann also auch nicht mehr gegen Altersarmut.
Doch im Weltbild der ÖVP gibt es auch gar keinen Grund lange arbeitslos zu sein. In einem Video der politischen Akademie der ÖVP wird ein einfacher Ausweg aufgezeigt: Job verloren? Gründet einfach ein Start-Up!
Dass jeder dritte Arbeitslose in Österreich über 50 ist und sich eher schwertut ein High-Tech Start Up zu gründen hat die ÖVP wohl vergessen. Schließlich wurde ja auch die Aktion 20.000 für Jobsuchende über 50 gestrichen.
Doch selbst wenn man kein Start-Up gründen kann, gibt es vonseiten der Regierung kein Verständnis für Arbeitssuchende. Sie sollen einfach weiter entfernte Arbeitsplätze annehmen. Wirtschaftsministerin Schramböck argumentierte, dass 2,5 Stunden Wegzeiten kein Problem darstellen – schließlich kann man ja über das Internet mit Freunden und Verwandten in Kontakt bleiben.
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