Wer verdient an der Krise? SPÖ und Neos fordern seit Monaten Transparenz bei den Corona-Beschaffungen ein, scheitern aber an der Regierung. Jetzt haben sie einen „kleinen Untersuchungsausschuss“ ins Leben gerufen, um in parlamentarischen Befragungen mehr über den Preis von Schutzmaterialien und Tests herauszufinden. Ein halbes Jahr haben sie Zeit, um zu klären: Wer hat Millionen-Aufträge bekommen? Und wie hoch waren die Werbekosten der Regierung?
Seit dem Ausbruch der Corona Pandemie in Österreich verlangt die Opposition einen COVID-Kontrollausschuss, der eine parlamentarische Kontrolle des Krisenmanagements ermöglicht. Die Regierungsparteien verweigern diesen bis heute. SPÖ und NEOS nutzen nun das Minderheitenrecht auf einen Unterausschuss des Rechnungshofausschusses – einen „kleinen Untersuchungsausschuss“. Dort sollen in den nächsten sechs Monaten die Beschaffungen, Auftragsvergaben und Werbeausgaben der Regierung genau beleuchtet werden.
Die Corona-Krise dauert mehr als neun Monate. Bei der Opposition erhärtet sich der Verdacht, dass beim Finanzmanagement der Regierung einiges im Argen liegt. Die Regierung gibt keine Auskünfte über die Beschaffung der Schutzausrüstung und der Schnelltests, Antigen- und PCR-Tests. Die Ausschreibung der Massentests musste wegen einer nachträglichen Prüfung sogar gestoppt werden. Zuvor wurde bekannt, dass Österreich rund 27 Mio. Euro zu viel für die Tests bezahlt hatte. Auch für die Masken zahlte Österreich mehr als Nachbarländer.
Außerdem gibt es Gerüchte um die Qualität und die Preise der FFP2-Masken für Spitäler und alte Menschen, berichtet Douglas Hoyos, Rechnungshofsprecher der Neos. Weiters am Kontroll-Plan stehen die Ausrüstung der Teststraßen, die Vergabe der Stopp Corona-App und der Website „Österreich testet“, die bereits nach wenigen Stunden wegen eines Datenlecks offline genommen wurde. Auch zu den Werbeinseraten der Regierung haben SPÖ und Neos Fragen.
„Welches Ministerium hat wie viel wohin fließen lassen?“, fragt SPÖ-Rechnungshofsprecherin Karin Greiner. Zuletzt wurde bekannt, dass die Regierung ihre Aufträge mit Vorliebe an die ÖVP-nahe Agentur Accenture vergab. Dabei handelt es sich auch um jene Agentur, die auch mit der Corona-App betraut war.
„Die Österreicherinnen und Österreicher haben das volle Recht, zu wissen, was mit dem Geld geschieht, das die Regierung hier in Masken, Tests, Vergaben und Inserate steckt“, sagt Greiner.
Sie kritisiert außerdem, dass es keinen Einblick in die Corona-Wirtschaftshilfen gibt. Auch die Eigenwerbung der Regierung – etwa die „Schau auf mich, schau auf dich“-Kampagne – will Greiner untersucht wissen. Es sei auffallend, wie oft ÖVP-nahe Agenturen in den Genuss eines Auftrages kommen. „Ist das Zufall oder steckt da mehr dahinter?“, will Greiner wissen.
„Die Türkis-grüne Mehrheit wollte keine Kontrolle und hat einen COVID-Kontroll-Ausschuss verhindert“, erklärt der stellvertretende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried. Deshalb schafft die Opposition jetzt einen „kleinen Unterausschuss“, der auch ohne Zustimmung der Regierung einberufen werden kann. Man wolle sich das Abwürgen durch die Regierung nicht mehr gefallen lassen.
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