Korruption

Illegale Parteispenden & Inseraten-Korruption: Hausdurchsuchung im Bundeskanzleramt und ÖVP-Parteizentrale

Zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik gab es eine Hausdurchsuchung im Bundeskanzleramt. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ordnete sie an, da sie wegen strafbarer Inseratenkorruption und illegaler Parteispenden ermittelt. Auch das Finanzministerium und die ÖVP Parteizentrale wurden durchsucht.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere hochrangige ÖVP-Politiker. Darunter Sebastian Kurz und Gernot Blümel. Dabei geht es vor allem um die Casino-Affäre. Mittlerweile haben sich die Ermittlungen aber noch ausgeweitet: Es geht um strafbare Inseraten-Korruption.

Kurz engster Kreis im Fokus der Korruptionsjäger

Mittwochfrüh klopften die Korruptions-Ermittler an die Türen des Bundeskanzleramts, des Finanzministeriums und der ÖVP-Parteizentrale. Am Vortag wurde eine Hausdurchsuchung bei einer ehemaligen Mitarbeiterin von Finanzminister Blümel durchgeführt, die im Zentrum der Affäre rund um die Bestellung von Thomas Schmid steht.

„Es hat in der zweiten Republik noch nie eine Hausdurchsuchung im Bundeskanzleramt gegeben, das ist eine negative Premiere in diesem Land“, sagt der langjährige Präsidialchef des Bundeskanzleramtes Manfred Matzka zu Kontrast.

Noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik sahen sich Korruptionsermittler zu so einem Schritt gezwungen. Sie interessierten sich vor allem für Unterlagen von drei der engsten Vertrauten von Kurz: Chefstratege Stefan Steiner, Kurz‘ Medienbeauftragter Gerald Fleischmann und Pressesprecher Johannes Frischmann.

Inseraten-Korruption und illegale Parteifinanzierung

Die Vorwürfe sind schwer: Es geht um Inseratenkorruption und illegale Parteifinanzierung. So soll etwa die Tageszeitung Österreich im Auftrag der ÖVP gefälschte Umfragen veröffentlicht haben und im Gegenzug mit Regierungs-Inseraten bezahlt worden sein. Der Steuerzahler soll also für Fake-News bezahlt haben, die im Sinne der Kanzlerpartei veröffentlicht wurden. Laut Presse ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Genannten sowie gegen die ehemalige Bildungsministerin und Meinungsforscherin Sophie Karmasin, die Meinungsforscherin Sabine B., die Mediengruppe Österreich, sowie Helmuth und Wolfgang Fellner wegen Bestechung und Bestechlichkeit.

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1489 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1489 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 384 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    384 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 13%, 316 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    316 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 223 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    223 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 111 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    111 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2523
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Kontrast Redaktion

Neue Artikel

Andreas Babler’s Herz und Hirn Rede: Hier sind seine 24 Ideen für Österreich

Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…

27. April 2024

Industriellenvereinigung fordert 41-Stunden-Woche und weniger Feiertage

Mehr arbeiten bei gleichem Lohn: Die Industriellenvereinigung fordert eine 41-Stunden-Woche. Zusätzlich sollen auch noch Feiertage…

26. April 2024

SPÖ-Chef Andreas Babler will gratis Öffis für alle unter 18

SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler präsentiert am Samstag in seiner „Herz-und-Hirn“-Rede 24 Projekte, die Österreich wieder gerechter…

25. April 2024

ÖVP gegen EU-weites Grundrecht auf Abtreibung

Das EU-Parlament hat das Recht auf Abtreibung zum Grundrecht erklärt - gegen die Stimmen der…

25. April 2024

Die FPÖ in Brüssel: Gegen Mindestlöhne, Lohntransparenz und bessere Arbeitsbedingungen

Das Europäische Parlament hat in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen…

25. April 2024

ÖVP für mehr Überwachung: Geheimdienste sollen im Messenger mitlesen dürfen

Die ÖVP will mehr Befugnisse für die Geheimdienste, sie soll auch die Nachrichten in den…

24. April 2024