Viele Bürgermeister aus ganz Österreicher haben sich bereit erklärt, Kinder aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria zu retten. Die Regierung lehnte bereits im September Anträge von SPÖ und Neos an. Nun forderten die Neos erneut die Aufnahme von Flüchltingen aus Moria. Doch ÖVP, FPÖ und Grüne verhindern erneut schnelle Hilfe.
Die Opposition nimmt einen zweiten Anlauf zur Rettung von Menschen von der Insel Lesbos. Dort wurde nach dem Brand in Moria das neue Lager von schweren Regenfällen heimgesucht. „Ärzte ohne Grenzen“ schlagen Alarm: Aufnahmen zeigen, wie die Zelte der 7.500 Bewohner im Schlamm versinken. Menschen stehen knöcheltief im Wasser. Am Mittwoch stellen die Neos erneut einen Antrag zur Aufnahme von 100 Kindern. Doch nur die SPÖ stimmt zu. Wieder stimmt die ÖVP zusammen mit den Grünen und der FPÖ dagegen.
Bürgermeister mehrerer politischer Parteien haben sich bereit erklärt, Flüchtlingskinder aus Moria in ihren Gemeinden aufzunehmen. Alleine Wien will 100 Kinder sofort retten. Sogar der FPÖ-Bürgermeister aus Hohenems, Dieter Egger, hat angekündigt, dass seine Stadt bereit ist, Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen, wenn es die Regierung zulässt.
Auch Stimmen aus der Zivilgesellschaft und Vertreter der Religionsgemeinschaften machen Druck. Der Präsident der Caritas, Michael Landau, richtete der Regierung via Twitter aus:
„Österreich ist nicht so klein und hartherzig, wie es sich derzeit von offizieller Seite darstellt. So sind wir nicht! Als Bitte und Appell: Suchen wir einen Weg und Lösungen, wie sie d. humanitären Tradition unseres Landes entsprechen! Besonders im Blick auf Familien mit kleinen Kindern!“
Die Volkshilfe musste Unterkünfte schließen und Mitarbeiter entlassen, weil die Regierung nicht einmal so viele Menschen ins Land lässt, wie es bereitstehende Plätze gibt.
Das scheint die Regierung nicht zu beeindrucken. Die SPÖ und die Neos brachten in einer Sondersitzung im September im Nationalrat Anträge ein, um Flüchtlinge aus Moria zu retten. Die Anträge wurden dem außenpolitischen Ausschuss zugewiesen. Doch das hilft den Menschen in Moria nicht. Denn ÖVP und Grüne lehnten einen Fristsetzungsantrag ab. Das hätte bedeutet, dass sich das Parlament bis zur nächsten Sitzung damit beschäftigen muss. Doch ÖVP und Grüne verhinderten das, die Abstimmung wird verschleppt – bis zur Sitzung im Oktober ist nichts passiert. In dieser Sitzung lehnte die Regierung erneut eine Aufnahme ab.
Anstatt Menschen aus den Elendslagern zu holen, schickt Nehammer medienwirksam Hilfsgüter nach Griechenland, die vor Ort nicht gebraucht und deswegen am Festland eingelagert werden. Die Regierung ruht sich auf ihrer Forderung nach „europäischen Lösungen“ aus. Doch damit können sie keine Verteilung der zehntausenden Flüchtlinge auf EU-Staaten meinen, die auf griechischen Inseln festsitzen. Denn im Regierungsprogramm steht recht deutlich:
„Mechanismen zur Verteilung von Migrantinnen bzw. Migranten/Asylwerberinnen bzw. Asylwerbern innerhalb der EU sind gescheitert. Österreich setzt daher keine Initiativen in Richtung Verteilungsregeln.“
Die Grünen kommen durch ihre Migrationspolitik in Erklärungsnot. Sie beteuern immer wieder, sie würden gerne helfen, doch die ÖVP will nicht. Doch im Regierungsübereinkommen ist explizit festgeschrieben: Bei migrationspolitischen Krisensituationen dürfen die Koalitionspartner gegeneinander stimmen. Die Koalition würde weiterhin bestehen. Ein Passus, der eigentlich vereinbart wurde, um der ÖVP Kooperationen mit der FPÖ zu ermöglichen – doch die Vereinbarung gilt auch für die Grünen.
2021 kam die Familie Lopez nach Haslach in Oberösterreich. Die Mutter fand schnell Arbeit als…
Armut in Österreich: Fast eine halbe Million Menschen können sich nicht genug zu essen leisten.…
Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Der Feiertag…
In der Gemeinde Trumau wird bald Realität, was sich viele lange erträumt haben: Strom zum…
Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere FPÖ-Politiker:innen. Der Verdacht: Bestechung und Untreue. Herbert Kickl,…
Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…